E-Invoicing nach Ländern
Ein interaktiver Überblick über behördliche eInvoicing-Mandate.
Über diesen Leitfaden
Da die Zahl der B2G- und B2B-E-Invoicing-Mandate weiter zunimmt, ist die Einhaltung der Vorschriften für jedes Unternehmen oder jede Organisation, die in diesen Ländern tätig ist, von großer Bedeutung. Billtrust ist bekannt, dass derzeit über 100 Länder die elektronische Rechnungsstellung bis zu einem gewissen Grad vorschreiben. Wir gehen davon aus, dass diese Liste von Mandaten in den nächsten Jahren stetig wachsen wird.
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Nordamerika
Kanada
Kanadas Ansatz zur elektronischen Rechnungsstellung zeichnet sich durch eine von der Regierung geleitete Förderung der freiwilligen Einführung anstelle eines strengen, universellen Mandats aus. Bei dem System handelt es sich um ein dezentrales Modell nach dem Audit, das darauf ausgelegt ist, sich an internationale Standards anzupassen und die Geschäftseffizienz zu verbessern. Die Regierung fördert aktiv die Nutzung des Peppol-Netzwerks zur Standardisierung des Austauschs von eRechnungsstellung, insbesondere im Bereich des öffentlichen Auftragswesens.
Mandate
B2G (nur Empfang). Freiwillig.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Dezentral
- Modell: Post-Audit
- Infrastruktur: Peppol
- Format: Peppol BIS-3
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 6 Jahre
Costa Rica
Costa Rica verfügt über ein ausgereiftes und umfassendes obligatorisches elektronisches Rechnungsstellungssystem, das seit 2018 für alle Steuerzahler voll funktionsfähig ist. Der Rahmen, der von der nationalen Steuerbehörde, der Dirección General de Tributación (DGT), verwaltet wird, ist ein zentralisiertes Pre-Clearance-Modell.
Dieses System setzt voraus, dass alle elektronischen Rechnungen (Comprobantes Electrónicos) in Echtzeit von der DGT validiert werden, bevor sie rechtsgültig sind. Ein einzigartiges und definierendes Merkmal des costa-ricanischen Modells ist die obligatorische Bestätigungsnachricht, die der Käufer an die Steuerbehörde senden muss, um die erhaltene Rechnung entweder zu akzeptieren oder abzulehnen.
Mandate
B2G & B2B. Alle Lieferanten. Seit 2018.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Pre-Clearance
- Infrastruktur: Die zentrale Plattform der DGT, das ATV (Administración Tributaria Virtual)
- Format: Nationales XML
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 5 Jahre
Dominikanische Republik
Die Dominikanische Republik befindet sich mitten in der landesweiten, schrittweisen Einführung eines obligatorischen elektronischen Rechnungsstellungssystems. Der Rahmen, der von der Dirección General de Impuestos Internos (DGII) verwaltet wird, verlangt von allen Steuerzahlern, auf die Ausstellung elektronischer Steuerbelege, bekannt als Comprobantes Fiscales Electrónicos (e-CF), umzusteigen.
Bei dem System handelt es sich um ein zentralisiertes Clearance-Modell, bei dem alle e-CFs zur Validierung an die DGII gesendet werden müssen, um für steuerliche Zwecke als rechtsgültig zu gelten. Die obligatorische Einführung wird je nach Größe der Steuerzahler gestaffelt, wobei die letzte Frist für alle Unternehmen auf Mai 2026 festgelegt ist.
Mandate
B2G & B2B. Alle Lieferanten. Umsetzung 2024–2026 (stufenweise).
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Pre-Clearance
- Infrastruktur: Die zentrale Plattform der DGII. Unternehmen können sich über zertifizierte Dienstleister verbinden oder das kostenlose Rechnungsstellungstool der DGII nutzen
- Format: Nationales XML
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 10 Jahre
El Salvador
El Salvador befindet sich in der Endphase der Einführung eines obligatorischen elektronischen Rechnungsstellungssystems in seiner gesamten Wirtschaft. Bei dem Rahmenwerk, das vom Ministerio de Hacienda (Finanzministerium) verwaltet wird, handelt es sich um ein zentralisiertes Vorabgenehmigungsmodell, das Unternehmen verpflichtet, Documentos Tributarios Electrónicos (DTE) auszustellen. Die Einführung erfolgt in stufenweisen Gruppen, die sich nach der Größe der Steuerzahler richten. Der Prozess begann im Jahr 2023 und soll bis April 2025 abgeschlossen sein.
Mandate
B2G & B2B. Alle Lieferanten. Umsetzung 2023–2025.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Pre-Clearance
- Infrastruktur: Die zentrale Plattform und die Webdienste des Finanzministeriums.
- Format: JSON
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 10 Jahre
Guatemala
Mandate
B2G & B2B. Alle Lieferanten. Seit 2023.Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Pre-Clearance
- Infrastruktur: Die zentrale Plattform von SAT. Unternehmen müssen sich über einen zertifizierten Anbieter (Certificador) verbinden oder das kostenlose Tool des SAT verwenden.
- Format: Nationales XML
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 4 Jahre
Mexiko
Mexiko ist Vorreiter bei der digitalen Steuertransformation in Lateinamerika und seit 2014 Vorreiter bei der Einführung der obligatorischen elektronischen Rechnungsstellung für alle Steuerzahler. Das mexikanische Modell, das auf dem Comprobante Fiscal Digital por Internet (CFDI) basiert, ist ein einflussreiches Beispiel für ein ausgereiftes dezentrales Abfertigungssystem. Die mexikanische Steuerbehörde (SAT oder Servicio de Administración Tributaria) delegiert den kritischen Validierungs- und Stempelprozess an ein Netzwerk zertifizierter Drittanbieter, die als PACs (Proveedor Autorizado de Certificación) bekannt sind.
Der Workflow sieht wie folgt aus:
- Ein Unternehmen meldet sich bei der SAT an und erhält zwei digitale Nachweise: eine elektronische Signatur (FIEL oder e.Firma) und ein digitales Siegelzertifikat (CSD).
- Der Aussteller generiert eine Rechnung im vorgeschriebenen CFDI 4.0 XML-Format.
- Die XML-Rechnung wird zur Validierung an die vom Unternehmen ausgewählte PAC gesendet. Der PAC führt eine Reihe von Prüfungen der Rechnungsstruktur, des Inhalts und der digitalen Siegel durch.
- Wenn sie gültig ist, "stempelt" der PAC die Rechnung mit einem eindeutigen Identifikator (UUID oder Folio Fiscal) und einem eigenen digitalen Siegel ab und macht sie damit rechtsgültig.
- Der PAC sendet gleichzeitig eine Kopie der abgestempelten CFDI an den SAT und sendet die autorisierte Rechnung an den Aussteller zurück.
- Der Aussteller liefert dann das autorisierte XML und ein menschenlesbares PDF an den Käufer. Um einen rechtzeitigen Austausch von Steuerinformationen zu gewährleisten, ist der Aussteller verpflichtet, die Rechnung innerhalb von drei Tagen nach Ausstellung an den Empfänger zu übermitteln, während der Käufer eine gedruckte Kopie anfordern kann.
CFDIs können nicht einseitig storniert werden; Der Prozess muss über das PAC eingeleitet werden und erfordert die Genehmigung des Empfängers innerhalb von 72 Stunden. Rechnungen müssen 5 Jahre lang archiviert werden. Das PAC-basierte Modell schafft einen wettbewerbsintensiven Markt für Compliance-Services, aber das System bleibt hochgradig präskriptiv und erfordert robuste und konforme Kreditorenbuchhaltung/Debitorenbuchhaltung-Systeme.
Das PAC platziert auch ein digitales Siegel zur Authentifizierung des CFDI (Comprobantes Fiscal Digital por Internet), um die Herkunft und Legitimität der Rechnung zu gewährleisten. Sowohl der Aussteller als auch der Empfänger müssen ihre jeweiligen Digital Seal Certificates (CSD) auf dem neuesten Stand halten. Wenn der SAT diese Bescheinigungen aufgrund von Steuerverzug oder aus anderen Gründen aussetzt, ist die Erstellung von Steuereinnahmen verboten.
Mandate
B2G & B2B. Alle Lieferanten. Seit 2014.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Dezentral
- Modell: Pre-Clearance
- Infrastruktur: Ein Netzwerk von PACs, die mit den zentralen Systemen des SAT verbunden sind
- Format: National XML (CFDI 4.0)
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 5 Jahre
Panama
Mandate
B2G & B2B. Alle Lieferanten. Umsetzung 2024–2025.Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Pre-Clearance
- Infrastruktur: Ein Netzwerk von PACs (Proveedor Autorizado Calificado) oder das kostenlose Online-Tool der DGI (Facturador Gratuito)
- Format: Nationales XML
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 5 Jahre
Vereinigte Staaten von Amerika
Mandate
Freiwilliges B2B.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Dezentral
- Modell: Post-Audit
- Infrastruktur: Keine Plattform der Zentralregierung. Ein marktorientierter Austauschrahmen wird von der Digital Business Networks Alliance (DBNA) etabliert.
- Format: ANSI X12 (EDI-Standard) und UBL sind die beiden vorherrschenden Formate.
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 3–7 Jahre
Europa
Albania
Albanien hat ein umfassendes und obligatorisches elektronisches Rechnungsstellungssystem in Echtzeit eingeführt, um seine Steuerberichterstattung zu modernisieren und an europäische Standards anzupassen. Das System deckt alle Transaktionsarten ab und arbeitet nach einem zentralisierten Pre-Clearance-Modell, das der Steuerbehörde einen direkten Überblick über die Geschäftstransaktionen gibt, sobald sie stattfinden.
Mandate
B2B & B2G. Alle Steuerzahler. Seit 2021.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Pre-Clearance
- Infrastruktur: Die zentrale Plattform ist das Zentrale Informationssystem (CIS), das von der Generaldirektion für Steuern (DPT) verwaltet wird.
- Format: EN 16931-konforme Formate UBL 2.1 und CII.
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 5 Jahre
Österreich
Österreich war einer der ersten Anwender der obligatorischen elektronischen Rechnungsstellung für den öffentlichen Sektor und führte 2014 ein ausgereiftes B2G-System ein. Seit 2014 ist das eInvoicing dann für alle Lieferanten (In- und Ausland), die dem österreichischen Bund Rechnung stellen, verpflichtend. Diese Anforderung wurde im April 2020 auf regionale und kommunale Behörden ausgeweitet. Auf den B2B- oder B2C-Bereich hat sie dieses Mandat jedoch noch nicht ausgeweitet.
Mandate
Nur B2G. Alle Lieferanten. Seit 2020.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Post-Audit
- Infrastruktur: Unternehmensserviceportal (USP), Peppol
- Format: National XML (Eblnterface), Peppol BIS-3
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 7 Jahre
Belarus
Belarus betreibt ein obligatorisches, zentralisiertes elektronisches Rechnungsstellungssystem für alle Steuerzahler, die für die Mehrwertsteuer (MwSt.) registriert sind. Das System, das seit Juli 2016 in Betrieb ist, fungiert als Clearance-Modell, bei dem alle eRechnungsstellung über ein staatlich kontrolliertes Portal ausgestellt werden müssen.
Mandate
B2G & B2B. Alle Mehrwertsteuerzahler. Seit 2016.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Clearance
- Infrastruktur: Automatisiertes Informationssystem für die Verarbeitung von Rechnungen (AIS), das vom Ministerium für Steuern und Abgaben verwaltet wird
- Format: Proprietärer Standard, der vom AIS-Portal verwaltet wird
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 5 Jahre
Belgien
Belgien bewegt sich mit der Einführung eines umfassenden B2B-E-Invoicing-Mandats, das am 1. Januar 2026 beginnen soll, entschlossen in Richtung eines vollständig digitalen Steuerumfelds. Dies folgt auf die erfolgreiche Umsetzung eines B2G-Mandats.
Das belgische System ist ein modernes, dezentrales Modell, das auf dem Peppol-Netzwerk als Standard für den Austausch von eRechnungsstellung aufbaut. Dieser Ansatz konzentriert sich auf Interoperabilität und optimierte Geschäftsprozesse und positioniert Belgien im Einklang mit den EU-Zielen "Mehrwertsteuer im digitalen Zeitalter" (ViDA).
Mandate
- B2G: Alle Lieferanten. Seit 2023.
- B2B: Alle Lieferanten. Voraussichtlich 2026.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Dezentral
- Modell: Post-Audit
- Infrastruktur: Mercurius (B2G), Peppol
- Format: Peppol BIS-3
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 7 Jahre (Immobilien: 15 Jahre)
Bosnien und Herzegowina
Bosnien und Herzegowina bewegt sich in Richtung einer obligatorischen elektronischen Rechnungsstellung, aber seine komplexe politische Struktur hat zu einem gespaltenen Ansatz geführt. Die beiden wichtigsten Einheiten des Landes, die Föderation Bosnien und Herzegowina (FBiH) und die Republika Srpska (RS), entwickeln ihre eigenen separaten und unabhängigen elektronischen Rechnungsstellungssysteme.
Beide Unternehmen planen die Implementierung eines zentralisierten Clearing-Modells für B2B- und B2G-Transaktionen, das vom serbischen System inspiriert ist. Die Fristen und die spezifischen Rechtsakte sind jedoch unterschiedlich. Bisher ist keines der beiden Systeme voll funktionsfähig, aber die gesetzgeberischen Grundlagen befinden sich in einem fortgeschrittenen Stadium.
Mandate
Nichts.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Clearance
- Infrastruktur: e-Faktura (Steuerverwaltung der Republika Srpska)
- Format: UBL 2.1 (Republika Srpska), EN-16931 konform (Föderation Bosnien und Herzegowina)
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 5 Jahre
Bulgarien
Bulgarien praktiziert ein Steuermodell nach der Prüfung und verfügt derzeit nicht über ein obligatorisches B2B-E-Invoicing-System. Das Land verfügt jedoch über ein gut etabliertes B2G-Mandat und steht mit der bevorstehenden Einführung der Standard Audit File for Tax (SAF-T) im Januar 2026 vor einer großen digitalen Transformation?
Mandate
B2G. Alle öffentlichen Aufträge.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Post-Audit
- Infrastruktur: CAIS EPP (Zentrales automatisiertes Informationssystem "Electronic Public Procurement"), Peppol
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 10 Jahre
Kroatien
Mandate
- B2G. Alle Lieferanten. Seit 2019.
- B2B. Alle Lieferanten. Voraussichtlich 2026.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Clearance
- Infrastruktur: Die zentrale Plattform ist e-Račun (eInvoice). Das System ist auch an das Peppol-Netzwerk angeschlossen.
- Format: UBL 2.1; konform mit EN 16931
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 11 Jahre
Zypern
Zypern hat einen B2G-Rahmen für die elektronische Rechnungsstellung im Einklang mit den Richtlinien der Europäischen Union eingeführt. Bei dem System handelt es sich um ein Modell nach der Prüfung, bei dem der primäre Auftrag der öffentlichen Stellen darin besteht, konforme eRechnungen empfangen und verarbeiten zu können.
Es gibt jedoch kein Mandat für Unternehmen, elektronische Rechnungen auszustellen, weder an die Regierung noch bei B2B-Transaktionen. Die Einführung von eInvoicing für den Versand ist freiwillig.
Pläne für ein breiteres B2B-Mandat und eine vollautomatische Plattform für die Zentralregierung sind derzeit im Gespräch, wurden aber noch nicht umgesetzt.
Mandate
B2G (nur Empfang). Freiwillig. Seit 2020.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Dezentral
- Modell: Post-Audit
- Infrastruktur: Peppol
- Format: Peppol BIS-3
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 6 Jahre
Tschechien
Tschechien verfügt über ein obligatorisches B2G-E-Invoicing-System, hat aber noch kein Mandat auf den B2B-Sektor ausgeweitet. Der digitale Steuerrahmen des Landes basiert auf einem Post-Audit-Modell, bei dem es keine Echtzeit-Freigabe oder Meldung von Rechnungen an die Steuerbehörden gibt.
Mandate
B2G. Alle Lieferanten. Seit 2019.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Post-Audit
- Infrastruktur: Plattform der Zentralregierung Národní elektronický nástroj (NEN)
- Format: National XML (ISDOC), Peppol BIS-3
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 10 Jahre
Dänemark
Seit 2005 ist B2G eInvoicing verpflichtend. Alle zentralen Behörden, regionalen Gebietskörperschaften und lokalen Gebietskörperschaften müssen in der Lage sein, konforme elektronische Rechnungen zu empfangen und zu verarbeiten. Es gibt kein universelles B2B-E-Invoicing-Mandat, aber nach dem dänischen Buchhaltungsgesetz (gültig ab Mai 2022) müssen alle Unternehmen digitale Buchhaltungssysteme (DBS) verwenden, die in der Lage sind, strukturierte elektronische Rechnungen zu erstellen und zu verarbeiten. Die Einführung erfolgt schrittweise, wobei die Fristen vom Umsatz und dem Status der Buchhaltungssoftware abhängen und bis Januar 2026 für die meisten Privatunternehmen in der vollständigen Einhaltung gipfeln.
Mandate
B2G. Alle Lieferanten. Seit 2005.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Dezentral
- Modell: Post-Audit
- Infrastruktur: NemHandel, Peppol
- Format: NemHandel, Peppol
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 5 Jahre (bewegliches Vermögen); 10 Jahre (Immobilien)
Estonia
Estland, ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich der digitalen Governance, verfügt über ein ausgereiftes B2G-E-Invoicing-Mandat und weitet nun seinen digitalen Rahmen mit einem einzigartigen, nachfrageorientierten Ansatz auf den B2B-Sektor aus.
Das estnische System ist ein dezentrales Modell nach der Prüfung. Es verwendet keine zentrale Regierungsplattform für die Rechnungsabwicklung in Echtzeit. Stattdessen stützt es sich auf ein interoperables Netzwerk von privaten Betreibern von E-Invoicing-Diensten, die nach gemeinsamen Standards verwaltet werden. Ab Juli 2025 haben alle Unternehmen das Recht, von ihren Lieferanten eine elektronische Rechnung zu verlangen, wodurch die elektronische Rechnungsstellung im B2B-Bereich auf Anfrage zur Voraussetzung wird.
Mandate
- B2G. Alle Lieferanten. Seit 2019.
- B2B. Nachfrageorientiert. On-Demand (Käufer). Umsetzung 2025–2027.
Modell, Plattform & Formate
Architektur: Dezentral
- Modell: Post-Audit
- Infrastruktur: Ein Netzwerk von kommerziellen Betreibern für die elektronische Rechnungsstellung. Das Zentrum für Register und Informationssysteme (RIK) stellt eine zentrale Komponente und ein kostenloses Tool für kleine Unternehmen zur Verfügung.
- Format: National XML (EVS 923), EN-kompatible Formate (Peppol BIS-3, UBL CII)
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 7 Jahre (bewegliches Vermögen); 10 Jahre (Immobilien)
Finnland
B2G eInvoicing ist für zentrale und subzentrale Behörden obligatorisch, wenn es um den Empfang und die Verarbeitung konformer elektronischer Rechnungen geht. Es gibt kein universelles B2B-E-Invoicing-Mandat, aber jedes Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 10.000 € kann von seinen Lieferanten verlangen, dass sie eInvoices in einem EN 16931-konformen Format versenden. Der Rahmen basiert nicht auf einer Plattform der Zentralregierung, sondern auf einem wettbewerbsfähigen und interoperablen Markt privater Diensteanbieter.
Mandate
- B2G. Seit 2020.
- B2B. Nachfrageorientiert. On-Demand (Käufer). Seit 2020.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Dezentral
- Modell: Post-Audit
- Infrastruktur: Netzwerk interoperabler E-Invoicing-Betreiber, Peppol
- Format: Nationales XML (TEAPPS), Nationales XML (Finvoice 3.0), Peppol BIS-3.
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 6 Jahre; 13 Jahre (Immobilieninvestition)
Frankreich
Frankreich bereitet sich auf eine wegweisende Reform seines Mehrwertsteuersystems vor, indem es eine verpflichtende elektronische Rechnungsstellung im B2B-Bereich und eine umfassende eReporting-Pflicht einführt. Nach der Verschiebung des ursprünglichen Starts im Jahr 2024 ist der neue offizielle Starttermin nun auf den 1. September 2026 festgelegt. Die neue Regelung wird schrittweise für alle umsatzsteuerlich registrierten Unternehmen bis September 2027 eingeführt.
Zeitstrahl:
- Ab dem 1. September 2026: Große und mittelständische Unternehmen müssen elektronische Rechnungen ausstellen. Alle Unternehmen müssen in der Lage sein, elektronische Rechnungen zu erhalten.
- Ab dem 1. September 2027: Klein- und Kleinstunternehmen müssen elektronische Rechnungen ausstellen.
Das französische System ist ein einzigartiges dezentrales Clearance-Modell, das als "Y-Modell" bekannt ist. Diese ausgeklügelte Architektur stützt sich auf ein Netzwerk von zertifizierten privaten Plattformen (PDPs), die neben einer zentralen öffentlichen Plattform (PPF) betrieben werden. Dieses duale System soll den Unternehmen Flexibilität bieten und gleichzeitig sicherstellen, dass das Finanzamt alle notwendigen Daten in Echtzeit erhält. Dies folgt auf die erfolgreiche Implementierung eines vollständigen B2G-Mandats über die Chorus Pro-Plattform, die sich zum neuen PPF weiterentwickeln wird.
Mandate
- B2G. Alle Lieferanten. Seit 2020.
- B2B. Stufenweiser Rollout nach Unternehmensgröße. September 2026 bis September 2027.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Hybrid (zentralisiert und dezentral)
- Modell: Dezentrale Freigabe (oder DCTCE)
- B2G-Infrastruktur: Chorus Pro.
- B2B-Infrastruktur: Ein Netzwerk zertifizierter privater Plattformen (Plateformes de Dématérialisation Partenaires, PDPs), die mit einer zentralen öffentlichen Plattform (Portail Public de Facturation, PPF) zusammenarbeiten.
- Format: UBL, CII, Factur-X (XML+PDF). Alle sind konform mit EN 16931.
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 10 Jahre
Georgien
Georgien betreibt ein obligatorisches digitales Steuersystem, das als Echtzeit-Berichtsmodell beschrieben werden kann. Es handelt sich nicht um ein klassisches E-Invoicing-Clearing-System, bei dem das Format der Rechnung, die zwischen Unternehmen ausgetauscht wird, vorgeschrieben ist. Stattdessen müssen alle Mehrwertsteuerzahler die Daten aus ihren ausgestellten Rechnungen auf ein Portal der Zentralregierung hochladen.
Das Rahmenwerk, das seit 2017 in Kraft ist und vom Georgia Revenue Service (GRS) verwaltet wird, ist eine Form der kontinuierlichen Transaktionskontrolle (CTC), die der Steuerbehörde einen sofortigen Einblick in alle mehrwertsteuerpflichtigen Transaktionen gibt.
Mandate
Nichts.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Echtzeit-Reporting
- Infrastruktur: Das Online-Portal des Georgia Revenue Service (GRS).
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 6 Jahre
Deutschland
Deutschland setzt mit dem im März 2024 offiziell verabschiedeten "Wachstumschancengesetz" ein bundesweites B2B-E-Invoicing-Mandat um. Dies folgt auf die erfolgreiche Umsetzung eines B2G-Mandats.
Zeitstrahl:
- Ab dem 1. Januar 2025: Alle Unternehmen müssen in der Lage sein, elektronische Rechnungen, die der EN 16931 entsprechen, zu empfangen und zu verarbeiten.
- Ab dem 1. Januar 2027: Die Ausstellung von elektronischen Rechnungen wird für Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 800.000 € verpflichtend.
- Ab dem 1. Januar 2028: Die Ausstellung von elektronischen Rechnungen ist für alle Unternehmen unabhängig vom Umsatz verpflichtend.
Das deutsche System ist ein dezentralisiertes Post-Audit-Modell, ein wesentlicher Unterschied zu den Clearance-Systemen in Lateinamerika oder Italien. Es wird keine zentrale Regierungsplattform für die Echtzeit-Rechnungsvalidierung geben. Stattdessen konzentriert sich das Mandat auf die Standardisierung des Rechnungsformats, um die Interoperabilität zu gewährleisten und sich an der europäischen Norm EN 16931 zu orientieren.
Mandate
- B2G. Alle Lieferanten. Seit 2020.
- B2B. Stufenweiser Rollout nach Jahresumsatz. 2025–2028.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Dezentral
- Modell: Post-Audit
- Infrastruktur: Keine einzelne Plattform. Stützt sich auf einzelne, staatliche und bundesstaatliche Plattformen (B2G) und Netzwerke wie Peppol.
- Format: Formate gemäß EN 16931. Hauptsächlich Xrechnung und ZUGFeRD (XML+PDF). Peppol BIS-3 ist auch vollständig konform.
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 10 Jahre
Griechenland
Griechenland hat ein umfassendes Rahmenwerk für die Einhaltung digitaler Steuervorschriften eingeführt, das sich auf seine obligatorische myDATA-Plattform (my Digital Accounting and Tax Application) konzentriert. Bei diesem System handelt es sich um eine Form der kontinuierlichen Transaktionskontrolle (Continuous Transaction Control, CTC), die in erster Linie als Echtzeit-Berichtsmodell fungiert.
Seit 2021 sind alle Unternehmen in Griechenland verpflichtet, die Daten ihrer ausgestellten und empfangenen Rechnungen an die myDATA-Plattform zu übermitteln. Neben dieser universellen Meldepflicht führt Griechenland schrittweise ein vollständiges, clearance-basiertes E-Invoicing-Mandat für B2G- und B2B-Transaktionen ein und schafft so ein einzigartiges, mehrschichtiges digitales Ökosystem, das von der Unabhängigen Behörde für öffentliche Einnahmen (IAPR) verwaltet wird.
Mandate
- B2G. Alle Lieferanten. Umsetzung 2023–2025.
- B2B. Voraussichtlich 2025.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Clearance, Echtzeit-Reporting
- Infrastruktur: Die myDATA-Plattform. Unternehmen können sich direkt für die Berichterstattung oder über einen akkreditierten Dienstleister verbinden.
- Format: EN 16931-konforme Formate wie Peppol BIS-3. Nationales XML (IAPR) für MyData.
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 6 Jahre
Ungarn
Ungarn betreibt eines der umfassendsten digitalen Steuersysteme Europas, bei dem es sich um ein RTIR-Modell (Real-Time Invoice Reporting) und nicht um ein obligatorisches elektronisches Rechnungsstellungssystem handelt. Diese entscheidende Unterscheidung bedeutet, dass Unternehmen zwar frei sind, Rechnungen mit ihren Kunden in jedem Format (z. B. Papier, PDF) auszutauschen, aber gesetzlich verpflichtet sind, die Daten aus jeder Rechnung in Echtzeit an die Nationale Steuer- und Zollverwaltung (NAV) zu melden. Dieses System ist seit April 2021 für alle inländischen B2B- und B2C-Transaktionen verpflichtend. Seit April 2019 sind alle ungarischen Behörden des öffentlichen Sektors gesetzlich verpflichtet, strukturierte elektronische Rechnungen zu empfangen und zu verarbeiten, die dem europäischen Standard entsprechen.
Mandate
- B2G. Ja (nur Empfang). Freiwillig. Seit 2019.
- B2B. Nein. Freiwillig. Seit 2021.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Echtzeit-Berichterstattung
- Infrastruktur: NAV-Portal Online Számla
- Format: NAV XML v3.0
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 8 Jahre
Irland
Irland hat einen B2G-Rahmen für die elektronische Rechnungsstellung im Einklang mit den Richtlinien der Europäischen Union eingeführt. Bei dem System handelt es sich um ein dezentrales Modell nach der Prüfung, bei dem der gesetzliche Auftrag bei den öffentlichen Stellen liegt, konforme eRechnungen zu empfangen und zu verarbeiten, und nicht bei den Lieferanten, sie zu versenden. Derzeit gibt es kein Mandat für B2B eInvoicing.
Mandate
B2G. Nur Empfangen. Freiwillig. Seit 2020.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Dezentral
- Modell: Post-Audit
- Infrastruktur: Peppol
- Format: Peppol BIS-3
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 6 Jahre; 20 Jahre (Immobilien)
Italien
Als europäischer Vorreiter schreibt Italien die elektronische Rechnungsstellung für praktisch alle B2G-, B2B- und B2C-Transaktionen durch ein zentralisiertes Clearing-Modell vor. Das gesamte System basiert auf einer einzigen Regierungsplattform, dem Sistema di Interscambio (SdI), das von der Steuerbehörde Agenzia delle Entrate verwaltet wird.
Mandate
- B2G. Alle Lieferanten. Seit 2015.
- B2B. Alle Lieferanten. Seit 2019.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Pre-Clearance
- Infrastruktur: Sistema di Interscambio (SdI)
- Format: Nationales XML (FatturaPA)
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 10 Jahre
Lettland
Die Umsetzung in Lettland folgt einem sorgfältig abgestuften Ansatz, der bei B2G-Transaktionen beginnt und in einem umfassenden B2B-Mandat mündet.
Zeitstrahl:
- Ab dem 1. Januar 2025: Verpflichtende Ausstellung von strukturierten eRechnungen für alle B2G-Transaktionen.
- Ab dem 1. Januar 2026: Meldepflicht für B2G-E-Invoice-Daten an das State Revenue Service (SRS).
- Ab dem 1. Januar 2028: Obligatorische Ausstellung von strukturierten elektronischen Rechnungen und gleichzeitige Datenmeldung an den SRS für alle inländischen B2B-Transaktionen.
Mandate
- B2G. Alle Lieferanten. Voraussichtlich 2025–2026.
- B2B. Alle Lieferanten. Freiwillig ab dem 30. März 2026. Mandat voraussichtlich 2028.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Dezentral
- Modell: Post-Audit
- Infrastruktur: Peppol; eAddress (eAdrese)-Plattform.
- Format: Peppol BIS-3
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 5 Jahre (Waren und Dienstleistungen); 10 Jahre (Immobilien)
Litauen
Litauen verfügt über einen gut etablierten Rahmen für die digitale Besteuerung, der aus zwei unterschiedlichen Hauptkomponenten besteht: einem obligatorischen B2G-E-Invoicing-System und einem separaten, umfassenden digitalen Steuermeldesystem, das als i.MAS bekannt ist.
Derzeit gibt es kein Mandat für B2B eInvoicing. Das B2G-System arbeitet nach einem zentralisierten Modell für den Rechnungsaustausch, während das i.MAS-System die regelmäßige Übermittlung von Steuer- und Buchhaltungsdaten von allen Unternehmen erfordert.
Mandate
B2G. Alle Lieferanten. Seit 2017.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Post-Audit
- Infrastruktur: eSaskaita-Plattform für B2G eInvoicing. i.MAS-Portal für die Meldung von Steuerdaten.
- Format: EN 16931-konforme Formate (B2G)
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 10 Jahre
Luxembourg
Luxemburg verfügt über ein vollständig implementiertes obligatorisches B2G-E-Invoicing-System. Bei dem Framework handelt es sich um ein dezentrales Post-Audit-Modell, bei dem das Peppol-Netzwerk der obligatorische Kanal für die Übermittlung von Rechnungen an öffentliche Stellen ist.
Das B2G-Mandat wurde schrittweise eingeführt und ist seit März 2023 für alle Unternehmen, unabhängig von ihrer Größe, verpflichtend. Derzeit gibt es in Luxemburg kein Mandat für die elektronische Rechnungsstellung im B2B-Bereich. Es bleibt völlig freiwillig.
Mandate
B2G. Alle Lieferanten. Seit 2023.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Dezentral
- Modell: Post-Audit
- Infrastruktur: Peppol
- Format: Peppol BIS-3
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 10 Jahre
Malta
In Übereinstimmung mit den Richtlinien der Europäischen Union hat Malta einen B2G-Rahmen für die elektronische Rechnungsstellung eingeführt. Bei dem System handelt es sich um ein dezentrales Modell nach der Prüfung, bei dem der gesetzliche Auftrag bei den öffentlichen Stellen liegt, konforme eRechnungen empfangen und verarbeiten zu können.
Derzeit gibt es in Malta kein Mandat für B2B eInvoicing. Der Ansatz des Landes konzentriert sich auf die Modernisierung des öffentlichen Auftragswesens durch die Einführung des europäischen Standards für die elektronische Rechnungsstellung.
Mandate
B2G. Nur Empfangen. Freiwillig. Seit 2020.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Dezentral
- Modell: Post-Audit
- Infrastruktur: Peppol
- Format: EN 16931-konforme Formate wie Peppol BIS-3 (B2G)
- Gesetzliche Archivierungsdauer: 6–26 Jahre
Moldova
Moldawien verfügt über ein langjähriges und ausgereiftes obligatorisches elektronisches Rechnungsstellungssystem, das als "e-Factura" bekannt ist. Das Framework, das seit 2014 in Kraft ist, ist ein zentralisiertes Echtzeit-Clearing-Modell, das vom State Tax Service (STS) verwaltet wird.
Das System ist für alle umsatzsteuerlich registrierten Steuerpflichtigen für ihre B2B- und B2G-Transaktionen obligatorisch. Alle Steuerrechnungen müssen über die zentrale e-Factura-Plattform der Regierung ausgestellt und registriert werden, um als rechtsgültig zu gelten.
Mandate
B2G. Alle Mehrwertsteuerzahler.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Zentralisiert
- Infrastruktur: Das e-Factura-System
- Format: Nationales XML
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 6 Jahre
Montenegro
Das derzeitige obligatorische System, das seit dem 1. Juni 2021 in Kraft ist, ist die Elektronska Fiskalizacija (Elektronische Fiskalisierung). Dabei handelt es sich um ein Echtzeit-Meldesystem, das von allen Unternehmen verlangt, dass sie sowohl B2C- als auch B2B-Transaktionen zum Zeitpunkt des Verkaufs an die montenegrinische Steuerverwaltung (Uprava za Poreske Poslove) melden. Dieses System ist zwar digital, aber ein Vorläufer und unterscheidet sich von einem echten E-Invoicing-Framework.
In einem entscheidenden strategischen Schritt kündigte das montenegrinische Finanzministerium Ende 2023 an, das bewährte serbische Sistem e-Faktura (SEF) als Blaupause für sein eigenes System zu lizenzieren und zu übernehmen. Diese Entscheidung schafft außergewöhnliche Klarheit über das künftige Rahmenwerk und deutet auf einen Übergang zu einem zentralisierten Clearing-Modell hin, das auf Continuous Transaction Controls (CTC) basiert. Im Rahmen dieses Modells werden alle elektronischen Rechnungen über eine einzige Regierungsplattform ausgestellt, validiert und ausgetauscht, wodurch die Steuer- und Zollverwaltung einen beispiellosen Echtzeit-Überblick über die Wirtschaft erhält.
Während ein offizieller Starttermin noch aussteht, wird die Implementierung zwischen 2025 und 2026 erwartet. Die Übernahme des serbischen Modells, das auf der europäischen Norm für die elektronische Rechnungsstellung EN 16931 aufbaut und das UBL 2.1-Format verwendet, signalisiert die klare Absicht Montenegros, sich an die Steuerpraktiken der EU anzupassen, was eine Schlüsselkomponente seiner Beitrittsstrategie ist.
Mandate
Nichts.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Clearance
Niederlande
Die Niederlande verfügen über ein ausgereiftes und obligatorisches B2G-E-Invoicing-System, das seit 2019 voll funktionsfähig ist. Das Land ist ein starker Befürworter digitaler Standards und hat sein gesamtes B2G-Framework auf dem Peppol-Netzwerk aufgebaut.
Bei dem System handelt es sich um ein dezentrales Modell nach dem Audit. Derzeit gibt es kein Mandat für die elektronische Rechnungsstellung im B2B-Bereich, und obwohl die Einführung gefördert wird, gibt es keine konkreten Pläne für ein B2B-Mandat.
Mandate
B2G. Alle Lieferanten. Seit 2020.
Modell, Plattform & Formate
- Infrastruktur: Digipoort, Peppol
- Format: Peppol BIS-3, SI-UBL 2.0, UBL-OHNL, SETU
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 7 Jahre, 10 Jahre (unbewegliches Vermögen)
Norwegen
Norwegen ist weltweit führend im Bereich der Einhaltung digitaler Steuervorschriften und betreibt ein ausgereiftes duales System, das ein obligatorisches B2G-Framework für die elektronische Rechnungsstellung mit einer separaten, obligatorischen SAF-T-Berichtspflicht (Standard Audit File for Tax) kombiniert.
Derzeit läuft eine Regierungsstudie, um die Einführung eines obligatorischen B2B-E-Invoicing-Systems zu bewerten, ein Schritt, der die bereits weit verbreitete Praxis formalisieren und Norwegen an die EU-Initiative für Mehrwertsteuer im digitalen Zeitalter (ViDA) anpassen würde. Diese Entwicklung geht einher mit der Weiterentwicklung des On-Demand-Berichtssystems Standard Audit File for Tax (SAF-T). Es wird erwartet, dass Norwegen auf dem Weg zu einem dezentralen CTC-Modell ist und dabei sein bestehendes Peppol-Netzwerk nutzt.
Das eInvoicing-System ist ein dezentrales Modell nach der Prüfung, das vollständig auf dem Peppol-Netzwerk aufbaut. Es gibt zwar kein Mandat für die elektronische Rechnungsstellung im B2B-Bereich, aber die Akzeptanz ist aufgrund der Effizienz der etablierten Peppol-Infrastruktur weit verbreitet.
Mandate
B2G. Alle Lieferanten. Seit 2019.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Dezentral
- Modell: Post-Audit
- Infrastruktur: Peppol
- Format: Peppol BIS-3 (oder EHF Billing 3.0)
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 5 Jahre (15 Jahre für die Erdölindustrie)
Polen
Polen wird ein umfassendes und obligatorisches B2B-E-Invoicing-System einführen, das über eine zentrale Regierungsplattform namens Krajowy System e-Faktur (KSeF) verwaltet wird. Bei dem System handelt es sich um ein zentralisiertes Echtzeit-Abfertigungsmodell.
Der ursprüngliche Starttermin im Juli 2024 wurde jedoch vom polnischen Finanzministerium offiziell abgesagt. Nun wurde ein neuer, stufenweiser Zeitplan für die Umsetzung festgelegt, der im Februar 2026 beginnen soll. Das KSeF-System wird als zentraler Vermittler für alle B2B-Transaktionen fungieren und zeichnet sich wesentlich dadurch aus, dass es die rechtliche Archivierung von Rechnungen im Auftrag der Steuerpflichtigen übernimmt.
Zeitstrahl:
- Ab dem 1. Februar 2026: Obligatorisch für Steuerzahler mit einem Umsatz > 200 Mio. PLN im Vorjahr.
- Ab dem 1. April 2026: Verpflichtend für alle anderen Steuerzahler.
Mandate
- B2G. Nur Empfangen. Freiwillig. Seit 2019.
- B2B. Schrittweise Einführung nach Umsatz. Umsetzung im Jahr 2026.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Clearance
- B2G-Infrastruktur: PEF über Peppol
- B2G-Format: Benutzerdefinierte Variante von Peppol BIS-3.
- B2B-Infrastruktur: Krajowy System e-Faktur (KSeF)
- B2B-Format: Nationales XML-Format FA(2)
- Gesetzliche Archivierungsdauer: 5–10 Jahre
Portugal
Portugal verfügt über ein komplexes und ausgereiftes Rahmenwerk für die Einhaltung digitaler Steuervorschriften, das ein obligatorisches B2G-E-Invoicing-System mit universellen Anforderungen an zertifizierte Rechnungssoftware und SAF-T-Berichterstattung für alle anderen Transaktionen kombiniert.
Es gibt zwar kein B2B-E-Invoicing-Mandat im herkömmlichen Sinne (wie ein Clearance-Modell), aber das B2B-Umfeld ist stark reguliert. Alle Unternehmen müssen für die Ausstellung von Rechnungen eine staatlich zertifizierte Software verwenden, die eindeutige Validierungscodes (ATCUD) und QR-Codes enthalten muss. Damit verbunden ist eine langjährige Verpflichtung, monatlich eine SAF-T (PT)-Datei mit allen Rechnungsdaten an das Finanzamt zu übermitteln.
Mandate
B2G. Alle Lieferanten. Seit 2024.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Post-Audit mit Real-Time Reporting-Elementen
- B2G-Infrastruktur: eSPap
- B2B-Infrastruktur: Zertifizierte Software
- Format: Formate gemäß EN 16931 (UBL 2.1, CEFACT).
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 10 Jahre
Rumänien
Rumänien hat ein umfassendes und verbindliches B2B-E-Invoicing-System vollständig eingeführt, das auf seinem bestehenden B2G-Mandat aufbaut. Das Framework ist ein zentralisiertes Echtzeit-Clearance-Modell, das über die nationale RO e-Factura-Plattform verwaltet wird.
Die Einführung des B2B-Mandats erfolgte in zwei Stufen. Seit dem 1. Januar 2024 besteht eine Echtzeit-Meldepflicht. Ab dem 1. Juli 2024 wurde das System vollständig auf ein Clearance-Modell umgestellt, was bedeutet, dass nur elektronische Rechnungen, die über die RO e-Factura-Plattform verarbeitet und validiert werden, als rechtsgültig gelten. Dieses Mandat läuft parallel zu einer separaten periodischen Berichtspflicht nach SAF-T (Standard Audit File for Tax).
Mandate
B2G & B2B. Alle Lieferanten. Seit 2024.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Clearance
- Infrastruktur: Die nationale Plattform RO e-Factura
- Format: Nationales XML (RO CIUS-Standard), konform mit EN 16931
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 10 Jahre
Russland
Derzeit gibt es keine Mandate. B2B eInvoicing ist in der Regel freiwillig und erfordert eine gegenseitige Zustimmung zwischen den Handelspartnern. Dieser freiwillige Rahmen wird jedoch von einer wichtigen und streng durchgesetzten Ausnahme überlagert: der obligatorischen elektronischen Rechnungsstellung für Transaktionen, die bestimmte Warenkategorien betreffen. Diese Verpflichtung wird nicht durch die Größe oder den Umsatz eines Unternehmens bestimmt, sondern ist untrennbar mit dem Produkt verbunden, mit dem gehandelt wird. Das Mandat wird durch das National Goods Traceability System vorangetrieben.
Mandate
Nichts.
San Marino
San Marino verfügt über ein obligatorisches E-Invoicing-System, das aufgrund seiner tiefen Integration in das italienische Rahmenwerk einzigartig ist. Bei dem System handelt es sich um ein zentralisiertes Echtzeit-Abfertigungsmodell, das vom Ufficio Tributario (Finanzamt) verwaltet wird.
Das Mandat wurde erstmals im Juli 2022 für grenzüberschreitende Transaktionen mit Italien eingeführt und im Juli 2023 auf alle inländischen B2B-Transaktionen ausgeweitet. Kern des Systems ist ein zentraler Knotenpunkt, der direkt mit dem italienischen Sistema di Interscambio (SdI) verbunden ist und die gleichen technischen Standards verwendet, um einen nahtlosen grenzüberschreitenden Handel zu gewährleisten.
Mandate
- B2G. Seit 2023.
- B2B. Seit 2022.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Clearance
- Infrastruktur: Ein zentraler Knotenpunkt, der vom Technologiepartner des Staates verwaltet wird und mit dem italienischen SdI verbunden ist
- Format: XML-Format basierend auf dem italienischen FatturaPA-Standard
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 10 Jahre
Serbien
Serbien verfügt über ein vollständig implementiertes und obligatorisches eInvoicing-System, das alle B2B- und B2G-Transaktionen abdeckt. Bei dem Framework, das seit dem 1. Januar 2023 für den gesamten Privatsektor verpflichtend ist, handelt es sich um ein zentralisiertes Echtzeit-Clearance-Modell, das auf europäischen Standards basiert.
Das System, das vom Finanzministerium verwaltet wird, wird über eine zentrale Plattform betrieben, die als Sistem E-Faktura (SEF) bekannt ist. Diese Plattform fungiert als alleiniger Vermittler für den Austausch und die Validierung aller Rechnungen zwischen öffentlichen und privaten Stellen
Mandate
B2G & B2B. Alle Lieferanten. Seit 2023.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Clearance
- Infrastruktur: Die Sistem E-Faktura (SEF) Plattform.
- Format: XML (UBL 2.1)
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 10 Jahre
Slowakei
Die Slowakei befindet sich im Prozess einer umfassenden digitalen Steuerreform und dem Übergang zu einem umfassenden, obligatorischen elektronischen Rechnungsstellungssystem. Bei dem Framework handelt es sich um ein zentralisiertes Echtzeit-Clearance-Modell, das auf der nationalen Plattform Informačný systém elektronickej fakturácie (IS EFA) basiert.
Seit 2023 gilt ein B2G-Mandat. Der nächste entscheidende Schritt ist die Einführung eines universellen B2B-Mandats. Nach der Verschiebung des ursprünglichen Startdatums 2025 wird das B2B-Mandat nun voraussichtlich am 1. Januar 2027 beginnen, vorbehaltlich der endgültigen Gesetzgebung.
Mandate
- B2G. Alle Lieferanten, Transaktionen ab 5.000 >€. Seit 2024.
- B2B. Alle Lieferanten. Voraussichtlich 2027.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Dezentral
- Modell: Post-Audit Umstellung auf DCTCE
- Infrastruktur: IS EFA-Plattform mit Anbindung an Peppol
- Format: Formate gemäß EN 16931 (UBL 2.1, CII).
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 10 (20 Jahre für unbewegliches Vermögen)
Slowenien
In Slowenien gibt es seit 2015 ein obligatorisches B2G-E-Invoicing-System. Das Land erweitert diesen Rahmen nun um ein obligatorisches B2B-E-Invoicing-Mandat, wobei der Go-Live-Termin für den 1. Januar 2027 erwartet wird. Für das elektronische B2B-Rechnungswesen hat sich Slowenien bewusst von der sofortigen Implementierung eines CTC-Modells (Continuous Transaction Controls) abgewandt. Der jüngste Entwurf des ZIERDED-Gesetzes hebt die Anforderung einer Nahe-Echtzeit-Berichterstattung an die Steuerbehörden auf und priorisiert stattdessen die Einrichtung eines robusten, interoperablen und dezentralen B2B-Netzwerks für den Austausch von elektronischen Rechnungen.
Mandate
- B2G. Alle Lieferanten. Seit 2015.
- B2B. Alle Lieferanten. Voraussichtlich 2027.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Hybrid (zentralisiert und dezentral)
- Modell: Post-Audit Umstellung auf DCTCE
- B2G-Infrastruktur: Die eRačun-Plattform, die von der UJP verwaltet wird. Das System ist auch an das Peppol-Netzwerk angeschlossen.
- B2B-Infrastruktur: Akkreditierte E-Path-Anbieter mit Peppol als konformem Kanal.
- Format: Nationales XML (e-SLOG). Formate gemäß EN 16931 (Peppol BIS-3).
- Gesetzliche Archivierungsdauer: 10–20 Jahre
Spanien
Spanien verfügt über einen komplexen und sich entwickelnden Rahmen für die Einhaltung der digitalen Steuervorschriften, der sich durch mehrere unterschiedliche, nebeneinander existierende Systeme und nicht durch ein einziges universelles Mandat auszeichnet. Es gibt ein seit langem obligatorisches B2G-E-Invoicing-System über die FACe-Plattform, während seit 2017 ein Echtzeit-Mehrwertsteuer-Meldesystem für große Unternehmen aktiv ist, das als SII bekannt ist. Es wird erwartet, dass ab 2027 ein universelles B2B-E-Invoicing-Mandat eingeführt wird.
Zeitstrahl:
- 2027 (voraussichtlich): Verpflichtend für große Steuerzahler (Jahresumsatz > 8 Mio. €)
- 2028 (voraussichtlich): Verpflichtend für alle anderen Betriebe
Mandate
- B2G. Alle Lieferanten, Rechnungen > 5.000 €. Seit 2018.
- B2B. Stufenweiser Rollout nach Jahresumsatz. 2027–2028 Umsetzung.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Hybrid (zentralisiert und dezentral)
- Modell: Hybrid (Clearance und Echtzeit-Reporting)
- B2G-Infrastruktur: FACe / e-FACT
- B2G-Format: Facturae / e-FACT
- B2B-Infrastruktur: Netzwerk privater Plattformen
- B2B-Format: XML-Formate CII, UBL, EDIFACT, Facturae
- Infrastruktur für Echtzeit-Reporting: Sil
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 6 Jahre
Schweden
Schweden hat einen soliden Rahmen für die elektronische Rechnungsstellung für den öffentlichen Sektor geschaffen und fördert die Übernahme im privaten Sektor. Das Land nutzt das internationale Peppol-Netzwerk, das Wert auf Interoperabilität und Effizienz im Einklang mit europäischen Standards legt.
Es gibt zwar Diskussionen über ein mögliches künftiges B2B-Mandat, aber es wurden keine offiziellen Fristen gesetzt.
Mandate
B2G. Alle Lieferanten. Seit 2019.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Dezentral
- Infrastruktur: Peppol
- Format: Peppol BIS-3
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 7 Jahre
Schweiz
Die Schweiz hat eine langjährige obligatorische B2G-Anforderung und einen hoch entwickelten, aber freiwilligen B2B-Markt. Das Schweizer System ist ein dezentrales Post-Audit-Modell. Es gibt keine zentrale Regierungsplattform für die Rechnungsabwicklung in Echtzeit. Stattdessen stützt sich das Ökosystem auf ein interoperables Netzwerk privater Dienstleister. Ein wesentliches Merkmal des modernen Schweizer Rechnungsprozesses ist die QR-Rechnung, die die Zahlungsinformationen standardisiert, obwohl es sich selbst nicht um eine strukturierte eRechnung handelt.
Mandate
B2G. Alle Lieferanten. Seit 2016.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Dezentral
- Modell: Post-Audit
- Infrastruktur: Beauftragte Dienstleister
- Format: Nationales XML SwissDIGI (B2G)
- Gesetzliche Archivierungsdauer: 10–26 Jahre
Ukraine
Die elektronische Rechnungsstellung ist für alle B2G-Transaktionen obligatorisch. Für B2B- und B2C-Transaktionen gilt das Mandat für alle umsatzsteuerlich registrierten Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 1 Million UAH. Alle diese elektronischen Steuerrechnungen müssen in einem bestimmten XML-Format erstellt, digital signiert und erfolgreich im Einheitlichen Register für Steuerrechnungen (URTI) des staatlichen Steuerdienstes (STS) registriert werden, bevor sie rechtmäßig an einen Käufer ausgestellt werden können.
Mandate
- B2G. Alle Lieferanten. Seit 2018.
- B2B. Alle Lieferanten mit einem Jahresumsatz < 1 Mio. UAH. Seit 2024.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Clearance
- Infrastruktur: Staatliche Plattform Einheitliches Register für Steuerrechnungen (URTI)
- Format: Nationales XML
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 3 Jahre
Vereinigtes Königreich
Es gibt kein allgemeines Mandat für B2B eInvoicing. Unternehmen steht es frei, Rechnungen in jedem beliebigen Format auszutauschen. Für Lieferanten des National Health Service (NHS), die das Peppol-Netzwerk nutzen müssen, gibt es ein spezielles eInvoicing-Mandat.
Eine Regierungskonsultation zur Zukunft der elektronischen Rechnungsstellung wurde im Mai 2025 abgeschlossen. Die HMRC prüft nun die Antworten, um sich zwischen einem freiwilligen oder einem obligatorischen Modell zu entscheiden. Die Branchenverbände befürworten ein dezentrales Peppol-Modell. Sollte ein Mandat verfolgt werden, gilt ein Go-Live-Datum vor 2030 als unrealistisch.
Mandate
B2G. Rechnungen an NHS. Seit 2020.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Dezentral
- Modell: Post-Audit
- Infrastruktur: Peppol für NHS B2G-Transaktionen
- Format: Peppol BIS-3 für NHS-Lieferanten
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 6 Jahre
Südamerika
Argentinien
Argentinien ist ein weltweiter Vorreiter bei der Einführung der obligatorischen elektronischen Rechnungsstellung und ein Paradebeispiel für das lateinamerikanische Modell der kontinuierlichen Transaktionskontrolle (CTC). Das System, das als facturación electrónica bekannt ist, besteht seit über einem Jahrzehnt und wird von der nationalen Steuerbehörde, der Administración Federal de Ingresos Públicos (AFIP), verwaltet.
Das Rahmenwerk basiert auf einem Pre-Clearance-Modell, das es für praktisch alle Steuerzahler obligatorisch macht, ihre Rechnungen in Echtzeit vom AFIP validieren zu lassen, bevor sie als rechtsgültig angesehen werden können. Dieses umfassende Mandat deckt B2B-, B2G- und die meisten B2C-Transaktionen ab.
Mandate
B2G & B2B. Alle Lieferanten. Seit 2019.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Pre-Clearance
- Infrastruktur: Zentrale Plattform und Webservices, verwaltet von AFIP
- Format: XML
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 10 Jahre
Bolivia
Bolivien führt in seiner gesamten Wirtschaft aktiv ein obligatorisches elektronisches Rechnungsstellungssystem ein, das als Sistema de Facturación en Línea (SFE) bekannt ist. Das System wird von der nationalen Steuerbehörde, dem Servicio de Impuestos Nacionales (SIN), verwaltet und basiert auf einem Echtzeit-Validierungsmodell, das für den lateinamerikanischen Ansatz der kontinuierlichen Transaktionskontrollen (CTC) charakteristisch ist.
Die Umsetzung erfolgt schrittweise, wobei die SIN in regelmäßigen Abständen neue Gruppen von Steuerzahlern zuweist, die das System bis zu einer bestimmten Frist übernehmen müssen. Dieser Prozess begann im Dezember 2021 und bindet nach und nach alle Unternehmen in das Ökosystem der digitalen Steuern ein. Bis Oktober 2025 ist die eRechnungsstellung in Bolivien für 100 % der Steuerzahler obligatorisch. Der Erhalt von eRechnungen ist jedoch seit März 2025 für alle Steuerzahler verpflichtend.
Mandate
- B2G. Alle Lieferanten. Umsetzung 2021–2025.
- B2B. Alle Lieferanten. Seit 2025.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Pre-Clearance
- Infrastruktur: Webdienste der SIN: Sistema Integrado de Administración Tributaria (SIAT). Der Steuerzahler muss ein autorisiertes Rechnungsstellungssystem verwenden.
- Format: Nationales XML, definiert von SIN.
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 8 Jahre
Brasilien
Die elektronische Rechnungsstellung ist für alle Unternehmen obligatorisch. Brasilien ist einer der weltweit ersten und umfassendsten Anwender des Clearance-Modells. Das System zeichnet sich jedoch durch tiefgreifende Komplexität und Fragmentierung aus, mit unterschiedlichen elektronischen Steuerdokumenten und Aufsichtsbehörden für unterschiedliche Arten von Transaktionen und Gerichtsbarkeiten.
- Die Standard-E-Rechnung für den Verkauf von Waren (NF-e oder Nota Fiscal Eletrônica) wird auf Bundesebene durch die SEFAZ (Sekretariate der Staatskasse) geregelt.
- NFS-e (Nota Fiscal de Serviços Eletrônica) ist die elektronische Rechnung für Dienstleistungen, die auf kommunaler Ebene geregelt ist.
- Es gibt auch das für den Güterverkehr erforderliche elektronische Dokument, das als CT-e (Conhecimento de Transporte Eletrônico) bezeichnet wird. Der Workflow erfordert eine vorherige Validierung durch die zuständige Steuerbehörde, bevor eine Transaktion durchgeführt werden kann.
Ein nationales Normungsprojekt zur Vereinheitlichung des NFS-e-Systems ist im Gange, wobei die verpflichtende Verabschiedung eines nationalen Standards bis Januar 2026 erwartet wird.
Mandate
- B2G. Alle Lieferanten. Seit 2008 (schrittweise Einführung).
- B2B. Alle Lieferanten.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Fragmentiert
- Modell: Pre-Clearance
- Infrastruktur: Mehrere Webdienste, die von jedem der 27 Staatssekretariate (SEFAZ) und über 5.500 Gemeinden (Präfeituras) betrieben werden.
- Format: XML
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 11 Jahre
Chile
Chile ist weltweit führend und einer der ersten Pioniere des lateinamerikanischen CTC-Modells (Continuous Transaction Control). Das System ist eines der ausgereiftesten und umfassendsten der Welt und seit 2018 für alle Unternehmen verpflichtend.
Der Rahmen, der von der nationalen Steuerbehörde, dem Servicio de Impuestos Internos (SII), verwaltet wird, ist ein äußerst effektives Pre-Clearance-Modell, das der Regierung eine Echtzeitüberwachung praktisch aller wirtschaftlichen Transaktionen ermöglicht. Die schrittweise Einführung der obligatorischen elektronischen Rechnungsstellung begann 2014 je nach Unternehmensgröße, und bis 2018 wurden alle B2B- und B2C-Transaktionen erfasst.
Mandate
- B2G. Alle Lieferanten. Seit 2014.
- B2B. Alle Lieferanten. Seit 2018.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Pre-Clearance
- Infrastruktur: Webdienste und Online-Portal der SII
- Format: Nationales XML, definiert durch SII und abhängig von der jeweiligen Art des Documento Tributario Electrónico
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 6 Jahre
Kolumbien
Kolumbien verfügt über eines der fortschrittlichsten und umfassendsten Ökosysteme für digitale Steuern in Lateinamerika. Das obligatorische elektronische Rechnungsstellungssystem (facturación electrónica), das von der Dirección de Impuestos y Aduanas Nacionales (DIAN) verwaltet wird, ist ein ausgereiftes Pre-Clearance-Modell, das seit November 2020 voll funktionsfähig ist.
Mandate
B2G & B2B. Alle Lieferanten. Seit 2020.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Pre-Clearance
- Infrastruktur: Zentrale Plattform der Nationalen Zoll- und Steuerdirektion (DIAN)
- Format: UBL 2.1
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 5 Jahre
Ecuador
Ecuador verfügt über ein ausgereiftes und voll funktionsfähiges obligatorisches elektronisches Rechnungsstellungssystem. Das Rahmenwerk, das von der nationalen Steuerbehörde, dem Servicio de Rentas Internas (SRI), verwaltet wird, ist ein zentralisiertes Pre-Clearance-Modell, das praktisch alle Transaktionen abdeckt. Das Mandat wurde schrittweise umgesetzt und wurde im November 2022 für alle etablierten Steuerzahler verpflichtend.
Mandate
B2G & B2B. Alle Lieferanten. Seit 2022.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Pre-Clearance
- Infrastruktur: Die zentrale Plattform und die Webservices von SRI.
- Format: Nationales XML
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 7 Jahre
Paraguay
Paraguay hat ein landesweites obligatorisches elektronisches Rechnungsstellungssystem eingeführt, das als Sistema Integrado de Facturación Electrónica Nacional (SIFEN) bekannt ist. Das Framework, das von der nationalen Steuerbehörde, der Subsecretaría de Estado de Tributación (SET), verwaltet wird, ist ein zentralisiertes Echtzeit-Clearance-Modell. Die Implementierung wird seit 2022 in Stufengruppen durchgeführt und war bis Oktober 2024 abgeschlossen
Mandate
B2G & B2B. Alle Lieferanten. Seit 2024.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Pre-Clearance
- Infrastruktur: Die SIFEN-Plattform. Unternehmen müssen ein autorisiertes System verwenden, um eine Verbindung herzustellen.
- Format: Nationales XML
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 5 Jahre
Peru
Peru verfügt über ein ausgereiftes und vollständig obligatorisches eRechnungsstellungssystem. Das Framework, das von der Superintendencia Nacional de Aduanas y de Administración Tributaria (SUNAT) verwaltet wird, ist ein zentralisiertes Pre-Clearance-Modell, das seit 2022 für alle Steuerzahler obligatorisch ist. Ein einzigartiges Merkmal des peruanischen Systems ist seine duale Validierungsinfrastruktur. Die meisten Unternehmen müssen ihre elektronischen Rechnungen in Echtzeit von einem zertifizierten externen Vermittler, dem Operador de Servicios Electrónicos (OSE), validieren lassen, bevor die Rechnung als rechtsgültig gilt.
Mandate
B2G & B2B. Alle Lieferanten. Seit 2022.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Pre-Clearance
- Infrastruktur: Ein Netzwerk von OSEs oder das SUNAT-eigene SEE-SOL-Portal für kleine Unternehmen.
- Format: Nationales XML auf Basis von UBL 2.1
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 5 Jahre
Uruguay
Uruguay verfügt über ein ausgereiftes und vollständig obligatorisches digitales Steuersystem. Das Framework, das von der nationalen Steuerbehörde, der Dirección General Impositiva (DGI), verwaltet wird, ist ein zentralisiertes Echtzeit-Clearance-Modell. Das System verlangt von allen Steuerzahlern, dass sie Comprobantes Fiscales Electrónicos (CFE) ausstellen, bei denen es sich um elektronische Steuerdokumente handelt, die von der DGI validiert werden müssen, bevor sie rechtmäßig ausgestellt werden können. Das Mandat wurde seit 2012 schrittweise eingeführt und gilt nun für praktisch alle Unternehmen des Landes.
Mandate
B2G & B2B. Alle Lieferanten. Seit 2024.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Pre-Clearance
- Infrastruktur: Die zentrale Plattform der DGI. Unternehmen vernetzen sich über zertifizierte Software oder nutzen das kostenlose Tool der DGI.
- Format: Nationales XML
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 5 Jahre
Asien und Australien
Australien
Australien hat einen klaren Ansatz für die elektronische Rechnungsstellung gewählt, der sich auf die Förderung der freiwilligen Einführung durch ein standardisiertes, sicheres Netzwerk konzentriert, anstatt ein universelles staatliches Mandat aufzuerlegen. Das australische System ist ein dezentrales Post-Audit-Modell, das vollständig auf dem internationalen Peppol-Netzwerk aufbaut. Es gibt zwar kein gesamtwirtschaftliches Mandat für Unternehmen, elektronische Rechnungen auszustellen, aber die Regierung hat vorgeschrieben, dass alle ihre Bundesbehörden in der Lage sein müssen, elektronische Rechnungen zu empfangen, was einen starken Anreiz für die Einführung schafft.
Mandate
B2G. Nur Empfangen. Freiwillig. Seit 2022.Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Dezentral
- Modell: Post-Audit
- Infrastruktur: Peppol
- Format: Peppol PINT A-NZ
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 5 Jahre
Aserbaidschan
Die elektronische Rechnungsstellung ist für alle Steuerzahler, die in Aserbaidschan unternehmerisch tätig sind, obligatorisch und umfasst B2B-, B2G- und B2C-Transaktionen.
Mandate
- B2G. Seit 2018.
- B2B. Alle umsatzsteuerlich registrierten Unternehmen. Seit 2019.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Clearance
- Infrastruktur: Portal der Steuerverwaltung
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 7 Jahre
China
China befindet sich in der Endphase einer monumentalen digitalen Steuertransformation und ersetzt sein langjähriges "Goldenes Steuersystem" durch ein neues, vollständig digitalisiertes elektronisches Rechnungsstellungssystem. Dieser neue Rahmen, der sich um den elektronischen "Fapiao" dreht, wird von der Staatlichen Steuerverwaltung (STA) verwaltet.
Bei dem System handelt es sich um ein zentralisiertes Abfertigungsmodell, das auf einer neuen nationalen Plattform läuft. Die Einführung erfolgt in einer bewussten, schrittweisen Weise, wobei nach und nach alle Provinzen und Steuerzahlertypen in das neue Ökosystem einbezogen werden. Eine endgültige landesweite Frist wurde zwar noch nicht bekannt gegeben, aber der Übergang ist in vollem Gange, und die vollständige verbindliche Verabschiedung steht unmittelbar bevor.
Mandate
B2G & B2B. Alle Lieferanten. Seit 2025 (in Phasen).
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Clearance
- Infrastruktur: Le-qu-tong-Plattform, verwaltet von der staatlichen Steuerverwaltung (STA)
- Format: Nationales XML, definiert durch STA
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 30 Jahre
Indien
Indien hat erfolgreich ein obligatorisches B2B-E-Invoicing-System schrittweise eingeführt, das auf der Unternehmensfluktuation basiert. Bei dem System handelt es sich um ein zentralisiertes Echtzeit-Clearance-Modell, das entwickelt wurde, um Steuerhinterziehung zu bekämpfen und die Einhaltung der GST-Steuer (Goods and Services Tax) zu optimieren. Der Rahmen, der vom Goods and Services Tax Network (GSTN) verwaltet wird, verlangt von Unternehmen ab einer bestimmten Umsatzschwelle, dass sie ihre Rechnungen auf einem staatlich autorisierten Portal registrieren, bevor sie als rechtsgültig gelten. Es gibt kein separates oder eindeutiges Mandat für B2G eInvoicing. Stattdessen fallen B2G-Transaktionen unter das universelle B2B-Mandat.
Mandate
B2G & B2B. Gestaffelt nach Jahresumsatz. Seit 2020 (in Phasen).
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Pre-Clearance
- Infrastruktur: Ein Netzwerk von staatlich autorisierten Invoice Registration Portals (IRPs).
- Format: JSON basierend auf dem GST INV-01-Schema
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 6 Jahre
Indonesien
Indonesien verfügt über ein ausgereiftes und vollständig obligatorisches eRechnungsstellungssystem, das als e-Faktur Pajak (Elektronische Steuerrechnung) bekannt ist. Bei dem Rahmenwerk, das von der Generaldirektion für Steuern (DJP) verwaltet wird, handelt es sich um ein zentralisiertes Vorabgenehmigungsmodell, das seit Juli 2016 für alle umsatzsteuerlich registrierten Steuerpflichtigen (PKP) obligatorisch ist.
Das System verlangt von Unternehmen, dass alle ihre B2B- und B2G-Rechnungen in Echtzeit von der e-Faktur-Plattform des DJP validiert werden, bevor sie als rechtsgültig angesehen werden können.
Mandate
B2G & B2B. Alle Lieferanten. Seit 2016.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Pre-Clearance
- Infrastruktur: Die e-Faktur-Plattform des DJP. Unternehmen müssen eine DJP-zertifizierte Anwendung verwenden, um eine Verbindung herzustellen.
- Format: Nationales Format (typischerweise PDF mit QR-Code)
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 10 Jahre
Japan
Japan hat einen einzigartigen digitalen Steuerrahmen eingeführt, der als Qualified Invoice System (QIS) bekannt ist und seit dem 1. Oktober 2023 obligatorisch ist. Bei diesem System handelt es sich nicht um ein direktes eInvoicing-Mandat in dem Sinne, dass ein bestimmtes Format für den Austausch erforderlich ist. Stattdessen handelt es sich um ein Nachprüfungsmodell, das neue, spezifische Anforderungen an Rechnungen stellt, um als "qualifiziert" zu gelten, was eine Voraussetzung für Käufer ist, um Vorleistungen der japanischen Verbrauchssteuer (JCT) geltend zu machen.
Mandate
B2B. Freiwillig, de facto verpflichtend.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Dezentral
- Modell: Post-Audit Umstellung auf DCTCE
- Infrastruktur: Peppol
- Format: JP PINT (Japanischer Peppol-Standard)
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 7 Jahre (10 Jahre für bestimmte steuerliche Verluste)
Kasachstan
Kasachstan verfügt über ein ausgereiftes und umfassendes obligatorisches elektronisches Rechnungsstellungssystem, das tief in andere digitale Steuerkontrollmodule integriert ist. Das Framework, das vom State Revenue Committee (SRC) verwaltet wird, ist ein zentralisiertes Echtzeit-Clearing-Modell, das seit 2019 für alle Mehrwertsteuerzahler obligatorisch ist.
Kern des Systems ist die ESF-Plattform (Informationssystem für elektronische Rechnungen). Ein einzigartiges Merkmal des kasachischen Modells ist die obligatorische Integration mit einem digitalen Lieferscheinsystem (SNT) und einem Virtual Warehouse-Modul für bestimmte Waren.
Mandate
B2G & B2B. Alle Mehrwertsteuerzahler, bestimmte Waren. Seit 2019.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Pre-Clearance
- Infrastruktur: Die ESF-Plattform des IS
- Format: Nationales XML
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 5 Jahre
Malaysia
Malaysia ist dabei, ein obligatorisches elektronisches Rechnungsstellungssystem landesweit einzuführen. Das Framework, das vom Inland Revenue Board of Malaysia (IRBM oder LHDNM) verwaltet wird, ist ein zentralisiertes Echtzeit-Clearance-Modell, das darauf ausgelegt ist, die Effizienz der Steuerverwaltung zu verbessern, Geschäftsprozesse zu rationalisieren und die Transparenz zu erhöhen.
Die Umsetzung erfolgt in mehreren Phasen, die sich an der Unternehmensfluktuation orientieren und im August 2024 beginnen und bis Juli 2026 andauern. Das System verlangt von Unternehmen, dass sie alle ihre Rechnungen zur Validierung an die MyInvois-Plattform der Regierung senden, bevor sie als legal ausgestellt gelten.
Zeitstrahl:
- Ab dem 1. August 2024: Unternehmen mit einem Jahresumsatz >100 Mio. RM
- Ab dem 1. Januar 2025: Unternehmen mit einem Jahresumsatz von 25 bis 100 Mio. RM
- Ab dem 1. Juli 2025: Unternehmen mit einem Jahresumsatz von 5 bis 25 Mio. RM
- Ab dem 1. Januar 2026: Unternehmen mit einem Jahresumsatz von 1 bis 5 Mio. RM
- Ab dem 1. Juli 2026: Alle anderen Unternehmen
Mandate
B2G & B2B. Stufenweiser Rollout nach Jahresumsatz. Umsetzung 2024–2026.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Pre-Clearance
- Infrastruktur: MyInvois Portal mit Unterstützung für Peppol (B2B, B2G), Integration mit API/SDK (B2B, B2G)
- Format: UBL 2.1 in XML, JSON
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 7 Jahre
Singapur
Singapur verfügt über ein landesweites E-Invoicing-Framework namens InvoiceNow. Bei dem System handelt es sich um ein dezentrales Post-Audit-Modell, das vollständig auf dem internationalen Peppol-Netzwerk aufbaut. Singapur war das erste Land außerhalb Europas, das das Peppol-Framework übernommen hat und damit führend im digitalen Handel ist. Ab Mai 2025 hat eine schrittweise obligatorische Einführung begonnen, die GST-registrierte Unternehmen dazu verpflichtet, Rechnungsdaten über das InvoiceNow-Netzwerk an IRAS zu übermitteln. Dieser Schritt erweitert das weltweit anerkannte 4-Ecken-Peppol-Modell zu einem 5-Ecken-Modell, das die Steuerbehörde als Empfänger von Echtzeit-Transaktionsdaten einbezieht, ohne die Engpässe zu schaffen, die mit Pre-Clearance-Systemen verbunden sind, wie sie anderswo zu beobachten sind.
Zeitstrahl:
- Ab dem 1. Mai 2025: Freiwillige Adoption für alle GST-registrierten Unternehmen.
- Ab dem 1. November 2025: Verpflichtend für neu gegründete Unternehmen, die sich freiwillig für die GST registrieren.
- Ab dem 1. April 2026: Obligatorisch für alle neuen freiwilligen GST-Registranten.
Mandate
B2G & B2B. Schrittweise Einführung basierend auf dem Gründungsdatum. Umsetzung 2025–2026.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Dezentral
- Modell: Post-Audit Umstellung auf DCTCE
- Infrastruktur: Das InvoiceNow-Netzwerk, die Implementierung des Peppol-Netzwerks in Singapur.
- Format: Peppol BIS-3 (wird ausschließlich auf Peppol PINT umgestellt).
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 5 Jahre
Südkorea
Südkorea hat 2011 ein obligatorisches elektronisches Steuerrechnungssystem (bekannt als e-Tax Invoice) eingeführt. Das System ist ein ausgereiftes und umfassendes Echtzeit-Reporting-Modell.
Mandate
B2G & B2B. Alle Lieferanten. Seit 2011.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Real-Time-Reporting (RTR). Nach der Abfertigung.
- Infrastruktur: Die Hometax-Plattform. Unternehmen verbinden sich direkt oder über zertifizierte Application Service Provider (ASPs).
- Format: Nationales XML
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 5 Jahre
Taiwan
Taiwans obligatorisches eRechnungsstellungssystem, bekannt als Electronic Government Uniform Invoice (eGUI), stellt eines der ausgereiftesten und umfassendsten Rahmenwerke für die digitale Steuerverwaltung im asiatisch-pazifischen Raum dar.
Am 1. Januar 2021 trat ein universelles Mandat für die elektronische Rechnungsstellung in Kraft, das alle in Taiwan tätigen Unternehmen – sowohl im In- als auch im Ausland – dazu verpflichtet, eGUIs für alle B2B- und B2C-Transaktionen auszustellen. Dieser Schritt ersetzte die traditionelle papierbasierte Rechnungsstellung und festigte die vom MOF verwaltete eRechnungsstellungsplattform als zentrale Drehscheibe für alle Transaktionsdaten.
Mandate
B2B. Alle Lieferanten. Seit 2021.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Echtzeit-Reporting (RTR)
- Infrastruktur: Die eRechnungsstellungsplattform des Finanzministeriums. Inländische Steuerzahler (und ausländische Unternehmen mit physischer Präsenz) haben die Wahl, wie sie sich mit der eRechnungsstellungsplattform des MOF verbinden (direkt oder mit einem Value-Added Center). Gebietsfremde Anbieter digitaler Dienste können sich nur über VACs verbinden.
- Format: Nationales XML (MIG 4.0)
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 5 Jahre
Thailand
Thailand verfügt seit 2017 über ein freiwilliges Framework für die eRechnungsstellung, das als e-Tax Invoice & e-Receipt-System bekannt ist. Das System, das vom thailändischen Finanzministerium (RD) verwaltet wird, arbeitet nach einem Post-Audit-Modell und verfügt nicht über eine Echtzeit-Abfertigungskomponente.
Mandate
Nichts.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Dezentral
- Modell: Post-Audit
- Infrastruktur: Keine einzelne Plattform. Ein Netzwerk von zertifizierten Dienstleistern oder das staatliche E-Mail-basierte System e-Tax Invoice & e-Receipt System.
- Format: Nationales XML
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 5 Jahre
Vietnam
Seit dem 1. Juli 2022 ist die eRechnungsstellung für alle Unternehmen und Unternehmer verpflichtend. Das Framework, das von der Generaldirektion für Steuern (GDT) verwaltet wird, ist ein zentralisiertes System mit einem dualen Modell, das auf der Art des Steuerzahlers basiert. Die standardmäßige und gebräuchlichste Methode ist ein Echtzeit-Clearance-Modell, bei dem Rechnungen zur Validierung an die Steuerbehörde gesendet werden müssen und einen Verifizierungscode erhalten, bevor sie ausgestellt werden. Einer kleinen Anzahl vorab genehmigter Großunternehmen ist es gestattet, stattdessen ein direktes Echtzeit-Berichtsmodell zu verwenden. Dieses umfassende Mandat gilt für alle B2B-, B2G- und B2C-Transaktionen.
Mandate
B2G & B2B. Alle Lieferanten. Seit 2022.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Eine Mischung aus Freigabe und Echtzeit-Reporting
- Infrastruktur: Die zentrale Plattform der GDT. Unternehmen verbinden sich direkt oder über akkreditierte Dienstleister (T-VANs).
- Format: Nationales XML
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 10 Jahre
Naher Osten und Afrika
Algerien
Das algerische Steuersystem funktioniert nach der Prüfung. Während die eRechnungsstellung gesetzlich zulässig und anerkannt ist, sind Unternehmen nicht verpflichtet, Rechnungen über eine zentralisierte Regierungsplattform auszustellen, zu empfangen oder zu verrechnen.
Die vollständige verpflichtende Einführung für die elektronische Rechnungsstellung im B2G- und B2B-Bereich soll bis 2026 in Kraft treten. Ab diesem Datum wird die elektronische Rechnungsstellung für alle angegebenen Transaktionen obligatorisch. Das Mandat soll nach seiner vollständigen Umsetzung für alle Steuerzahler gelten. Algerien hat sich für ein zentralisiertes Modell der kontinuierlichen Transaktionskontrolle (CTC) in Echtzeit entschieden.
Mandate
B2G und B2B. Alle Steuerzahler. Voraussichtlich 2026.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Clearance
- Infrastruktur: Zentrale Plattform, die von der Direction Générale des Impôts (DGI) verwaltet wird
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 10 Jahre
Ägypten
Ägypten hat in rascher Zeit eines der umfassendsten digitalen Steuersysteme in der Region eingeführt, das sich auf einen obligatorischen Rahmen für die elektronische Rechnungsstellung konzentriert. Das System, das von der ägyptischen Steuerbehörde (ETA) verwaltet wird, ist ein zentralisiertes Pre-Clearance-Modell, das praktisch alle Transaktionen über zwei Hauptströme abdeckt: B2B-E-Rechnungen und B2C-E-Quittungen.
Mandate
B2G & B2B. Alle Lieferanten. Seit 2023.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Pre-Clearance
- Infrastruktur: Das zentrale Portal der ETA
- Format: Nationales XML, JSON
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 5 Jahre
Ghana
Ghana führt aktiv ein obligatorisches elektronisches Mehrwertsteuer-Rechnungsstellungssystem ein, das als Certified Invoicing System (CIS) bekannt ist. Das Framework, das von der Ghana Revenue Authority (GRA) verwaltet wird, ist ein Echtzeit-Berichts- und Clearingmodell, das entwickelt wurde, um die Mehrwertsteuererhebung zu rationalisieren, Betrug zu bekämpfen und die Einhaltung der Steuervorschriften sicherzustellen.
Die Umsetzung erfolgt in einem schrittweisen Stadium, das im Oktober 2022 mit großen Steuerzahlern begonnen hat. Das System wird schrittweise für alle umsatzsteuerlich registrierten Steuerzahler des Landes eingeführt. Ein wesentliches Merkmal des ghanaischen Modells ist die Anforderung an alle Unternehmen, Rechnungen über ein Softwaresystem auszustellen, das offiziell von der GRA zertifiziert wurde.
Mandate
B2G & B2B. Abhängig von der Unternehmensgröße. Seit 2022 (laufend).
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Freigabe, Echtzeit-Berichterstattung
- Infrastruktur: Die zentrale Plattform der GRA und die Wahl des Steuerzahlers für ein zertifiziertes Rechnungsstellungssystem (CIS).
- Format: National XLM, JSON wird von der GUS verwaltet.
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 6 Jahre
Israel
Israel hat ein obligatorisches B2B-E-Invoicing-System eingeführt, das am 5. Mai 2024 schrittweise eingeführt wurde. Das Framework, das von der israelischen Steuerbehörde (ITA) verwaltet wird, ist ein zentralisiertes Pre-Clearance-Modell.
Ein einzigartiges Merkmal des israelischen Systems ist die schrittweise Einführung, die auf dem Wert der Rechnung und nicht auf der Größe des Unternehmens basiert. Das System verlangt von Unternehmen, dass sie für Rechnungen, die einen bestimmten Schwellenwert überschreiten, eine eindeutige "Zuteilungsnummer" von der ITA einholen, bevor sie an den Kunden ausgestellt werden können. Diese Nummer ist entscheidend für den Käufer, um die Vorsteuer abziehen zu können.
Mandate
B2G & B2B. Stufenweiser Rollout nach Wert auf der Rechnung. Umsetzung 2024–2028 (stufenweise).
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Pre-Clearance
- Infrastruktur: Die zentrale Plattform der israelischen Steuerbehörde (ITA).
- Format: Nationales Format für die API-Kommunikation mit ITA
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 7 Jahre
Jordanien
Jordanien befindet sich mit der landesweiten Einführung eines obligatorischen elektronischen Rechnungsstellungssystems namens JoFotara in einem großen digitalen Steuerwandel. Das Framework, das von der Einkommens- und Umsatzsteuerabteilung (ISTD) verwaltet wird, ist ein zentralisiertes Echtzeit-Clearance-Modell, das die Transparenz erhöhen und Steuerhinterziehung bekämpfen soll.
Das System wird schrittweise eingeführt, wobei der Stichtag der 1. April 2025 ist, an dem es für alle umsatzsteuerlich registrierten Unternehmen ab einem bestimmten Schwellenwert vollständig obligatorisch wird, alle ihre Rechnungen über die JoFotara-Plattform auszustellen.
Mandate
B2G & B2B. Gestaffelt nach Jahresumsatz. 2025.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Ausverkauf
- Modell: Pre-Clearance
- Infrastruktur: Die nationale eInvoicing-Plattform JoFotara
- Format: Nationales Format
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 4 Jahre
Kenia
Kenia hat ein obligatorisches eRechnungsstellungssystem eingeführt, das als elektronisches Steuerrechnungsmanagementsystem (eTIMS) bekannt ist. Das Framework, das von der Kenya Revenue Authority (KRA) verwaltet wird, ist ein Echtzeit-Berichtsmodell, das die Transparenz bei Geschäftstransaktionen erhöhen und die Einhaltung der Mehrwertsteuer optimieren soll.
Das System, das ursprünglich für umsatzsteuerlich registrierte Steuerpflichtige eingeführt wurde, wurde erheblich erweitert. Ab Januar 2025 ist es für alle Unternehmen verpflichtend, eTIMS-konforme Rechnungen für ihre Ausgaben auszustellen, um für den Körperschaftsteuerabzug zulässig zu sein, wodurch das System effektiv für alle Geschäftsvorgänge universell wird.
Mandate
B2G & B2B. Alle Lieferanten. Seit 2025.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Echtzeit-Berichterstattung
- Infrastruktur: Die eTIMS-Plattform der KRA. Unternehmen vernetzen sich über verschiedene zertifizierte Lösungen.
- Format: Nationales Format, definiert durch eTIMS
Mauritius
Mauritius ist dabei, ein landesweites, schrittweises System für die elektronische Rechnungsstellung einzuführen. Das Framework, das von der Mauritius Revenue Authority (MRA) verwaltet wird, ist ein zentralisiertes Echtzeit-Abfertigungsmodell, das von Unternehmen verlangt, dass ihre Rechnungen von der MRA validiert oder "fiskalisiert" werden, bevor sie an Kunden ausgestellt werden.
Der Rollout erfolgt in Wellen, die sich am Unternehmensumsatz orientieren, beginnend im Mai 2024 mit den größten Steuerzahlern.
Mandate
B2G & B2B. Gestaffelt nach Jahresumsatz. Seit 2024 (in Phasen).
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Pre-Clearance
- Infrastruktur: Ein duales System aus einem zertifizierten Electronic Billing System (EBS) auf Abgabenseite und der zentralen Rechnungsfiskalisierungsplattform (IFP) der MRA
- Format: Lokales JSON
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 5 Jahre
Marokko
Marokko plant die Einführung von eInvoicing im Jahr 2026. Die Einführung wird schrittweise erfolgen, beginnend mit größeren Unternehmen und schrittweise auf mittlere und kleine Unternehmen ausgeweitet. Zwei mögliche Modelle werden in Betracht gezogen: das Post-Audit- und das Clearance-Modell. Die Plattform wird internationale Standards (UBL, CII) unterstützen.
Mandate
B2G & B2B. Phasenweise je nach Unternehmensgröße und -typ. Umsetzung 2026–2027.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Dezentral
- Modell: Clearance
- B2G-Infrastruktur: AJAL-Plattform
- B2B-Infrastruktur: Eine neue Plattform wird entwickelt
- Format: ULB und CII
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 10 Jahre
Namibia
Namibia ist dabei, ein obligatorisches System zur eRechnungsstellung und Fiskalisierung einzuführen. Das Framework, das von der Namibia Revenue Agency (NamRA) geleitet wird, ist ein zentralisiertes Echtzeit-Abfertigungsmodell. Die Umsetzung erfolgt in Phasen, wobei eine Pilotphase Ende 2024 begann und die erste Welle der obligatorischen Einführung am 1. April 2025 begann.
Mandate
B2G & B2B. Schrittweise Einführung. Seit 2025.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Clearance
- Infrastruktur: Eine zentrale Plattform, die von NamRA verwaltet wird. Die Steuerzahler müssen ein zertifiziertes "elektronisches Datenproduktionssystem" verwenden.
- Format: Lokales Format
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 5 Jahre
Saudi-Arabien
Saudi-Arabien verfügt über ein umfassendes und obligatorisches E-Invoicing-System, bekannt als Fatoorah, das in zwei Hauptphasen umgesetzt wird. Das Framework, das von der Zakat, Steuer- und Zollbehörde (ZATCA) verwaltet wird, ist ein Echtzeit-Abfertigungsmodell, das darauf abzielt, die Einhaltung von Steuervorschriften zu digitalisieren und die Transparenz in der Wirtschaft zu erhöhen.
Die erste Phase (Generation) begann im Dezember 2021, und die zweite, fortgeschrittenere Phase (Integration) begann im Januar 2023 mit der schrittweisen Einführung. In dieser zweiten Phase müssen Unternehmen ihre Systeme direkt in die ZATCA-Plattform integrieren, um alle B2B- und B2G-Rechnungen in Echtzeit zu validieren.
Mandate
B2G & B2B. Gestaffelt nach Umsatz. Seit 2021 (laufend).
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Clearance
- Infrastruktur: Die Fatoora-Plattform
- Format: XML (basierend auf UBL). Ein PDF/A-3 mit eingebettetem XML ist ebenfalls konform.
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 6 Jahre
Südafrika
Südafrika verfügt über einen Rechtsrahmen, der die eRechnungsstellung erlaubt und anerkennt, aber es gibt kein obligatorisches eRechnungsstellungssystem für B2B- oder B2G-Transaktionen. Das System ist völlig freiwillig und basiert auf einem dezentralen Modell nach dem Audit.
Mandate
Nichts.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Dezentral
- Modell: Post-Audit
Türkei
Die Türkei verfügt über eines der weltweit ausgereiftesten und umfassendsten Systeme zur Einhaltung verbindlicher digitaler Steuervorschriften. Der Rahmen, der von der türkischen Steuerverwaltung (TRA oder GIB) verwaltet wird, basiert auf einem einzigartigen dualen System der eRechnungsstellung, das alle Transaktionsarten abdeckt und schrittweise auf die meisten Unternehmen ausgeweitet wurde.
Der Kern des Systems ist die Unterscheidung zwischen zwei Arten von elektronischen Rechnungen: Eine verrechnungsbasierte elektronische Rechnung für Transaktionen zwischen registrierten Steuerpflichtigen (e-Fatura); und eine elektronische Rechnung mit Echtzeit-Reporting für alle anderen Transaktionen (e-Arşiv Fatura). Ergänzt wird dies durch weitere obligatorische digitale Dokumente, wie z. B. den e-İrsaliye (e-Frachtbrief), der eine durchgängige digitale Steuerkontrollumgebung schafft.
Mandate
B2G & B2B. Alle Lieferanten. Seit 2023.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Eine Mischung aus Freigabe und Echtzeit-Reporting
- Infrastruktur: Die zentrale Plattform der TRA. Unternehmen verbinden sich direkt, über das GIB-Portal oder über einen zertifizierten privaten Integrator.
- Format: Nationales XML UBL-TR, basierend auf UBL 2.1
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 10 Jahre
Tunisia
Tunesien ist dabei, ein landesweites, schrittweises System für die elektronische Rechnungsstellung, allgemein bekannt als "Fatoura", einzuführen. Bei dem Rahmenwerk, das von der Direction Générale des Impôts (DGI) verwaltet wird, handelt es sich um ein zentralisiertes Echtzeit-Abfertigungsmodell, das darauf abzielt, die Steuerverwaltung zu modernisieren und die informelle Wirtschaft zu bekämpfen.
Die Einführung erfolgt in Wellen, die sich nach der Unternehmensgröße richten, beginnend mit großen Unternehmen und schrittweise bis Anfang 2026 auf alle Steuerzahler.
Mandate
B2G & B2B. Umsetzung 2022–2026 (stufenweise).
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Zentralisiert
- Infrastruktur: Eine zentrale Plattform, Fatoura
- Format: Nationales XML
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 10 Jahre
Uganda
Uganda verfügt über ein voll funktionsfähiges und obligatorisches System zur eRechnungsstellung und Belegerfassung, das als EFRIS (Electronic Fiscal Receipting and Invoicing Solution) bekannt ist. Das Framework, das von der Uganda Revenue Authority (URA) verwaltet wird, ist ein Echtzeit-Berichtsmodell, das darauf abzielt, die Einhaltung der Steuervorschriften zu verbessern und die informelle Wirtschaft zu bekämpfen.
Das System ist seit Januar 2022 für alle umsatzsteuerlich registrierten Steuerpflichtigen verpflichtend. Ein kritisches Merkmal des Mandats ist, dass seit Juli 2022 nur noch Rechnungen, die über das EFRIS-System erstellt wurden, für die Geltendmachung von Vorsteuerabzügen als gültig gelten, was die Einhaltung der Vorschriften für alle B2B-Transaktionen unerlässlich macht.
Mandate
B2G & B2B. Alle Lieferanten. Seit 2022.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Echtzeit-Berichterstattung
- Infrastruktur: Die EFRIS-Plattform. Unternehmen vernetzen sich über verschiedene zertifizierte Lösungen.
- Format: Nationales Format
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 6 Jahre
Vereinigte Arabische Emirate (VAE)
Die Vereinigten Arabischen Emirate werden ein verpflichtendes B2B-E-Invoicing-System einführen. Das Rahmenwerk, das von der Eidgenössischen Steuerbehörde (ESTV) verwaltet wird, wird ein dezentrales Post-Audit-Modell sein, das auf dem internationalen Peppol-Netzwerk aufbaut. Die Umsetzung wird in zwei Hauptphasen durchgeführt, wobei die erste Welle von Unternehmen ab dem 1. Juli 2026 zur Einhaltung verpflichtet ist. Dieser Ansatz orientiert die VAE an modernen europäischen Standards für die elektronische Rechnungsstellung und nicht an den Echtzeit-Abfertigungsmodellen, die in anderen Teilen der Region zu sehen sind.
Mandate
B2G & B2B. Alle Lieferanten. Schrittweise Einführung. 2025-2026.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Dezentral
- Modell: Post-Audit. DCTCE.
- Infrastruktur: Peppol
- Format: Peppol BIS-3
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 5 Jahre
Sambia
Das elektronische Rechnungsstellungssystem in Sambia ist als Smart Invoice bekannt. Das Framework, das von der Zambia Revenue Authority (ZRA) verwaltet wird, ist ein zentralisiertes Echtzeit-Berichts- und Clearingmodell, das die Einhaltung der Steuervorschriften über mehrere Steuerarten hinweg verbessern und das bisherige Electronic Fiscal Device (EFD)-System ersetzen soll.
Das Mandat trat am 1. Juli 2024 für alle umsatzsteuerlich registrierten Steuerzahler in Kraft. Das System erfordert, dass alle Rechnungen über eine von der ZRA zugelassene Lösung erstellt werden, die die Daten in Echtzeit zur Validierung an die Steuerbehörde übermittelt.
Mandate
B2G & B2B. Alle Lieferanten. Seit 2024.
Modell, Plattform & Formate
- Architektur: Zentralisiert
- Modell: Eine Mischung aus Freigabe und Echtzeit-Reporting
- Infrastruktur: Die Smart Invoice-Plattform der ZRA. Unternehmen verbinden sich über verschiedene bewährte Lösungen.
- Format: Nationales Format
- Gesetzliche Archivierungsfrist: 6 Jahre
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