Da sich die globale Landschaft der eRechnungsstellung ständig weiterentwickelt, ist es für Unternehmen unerlässlich, mit den neuesten Entwicklungen und regulatorischen Änderungen Schritt zu halten. In diesem Test befassen wir uns mit wichtigen Updates aus verschiedenen Ländern auf der ganzen Welt und beleuchten die obligatorischen eRechnungsstellung-Mandate, verschobene Markteinführungen und neue Initiativen zur Rationalisierung von B2B-Transaktionen.
Aktualisierung des EU-Berichts
Am 19. Februar veröffentlichte die Europäische Kommission einen Bericht, in dem die Auswirkungen der Richtlinie 2014/55/EU über die elektronische Rechnungsstellung detailliert beschrieben werden. Zu den wichtigsten Schlussfolgerungen gehört, dass die Richtlinie zu reibungsloseren grenzüberschreitenden Transaktionen und einer geringeren Fragmentierung des öffentlichen Auftragswesens im gesamten Binnenmarkt geführt hat.
Darüber hinaus geht ihr Einfluss über den öffentlichen Sektor hinaus, indem sie die Einführung der eRechnungsstellung bei B2B-Transaktionen fördert. Auch wenn die EU erhebliche Vorteile aus dieser Initiative gezogen hat, gibt es nach wie vor Herausforderungen. Der Bericht unterstreicht die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen, um die Einführung der eRechnungsstellung in der EU zu fördern und die Interoperabilität zu verbessern.
Belgien: Verpflichtende B2B-eRechnungsstellung für 2026 bestätigt
Am 5. Januar 2024 hat Belgien offiziell einen Gesetzesentwurf veröffentlicht, der die Verwendung der eRechnungsstellung für bestimmte Transaktionen vorschreibt, nachdem mehrere Gesetzentwürfe vorausgegangen waren. Am 17. Januar genehmigte die Kommission den Verordnungsentwurf, und am 20. Februar wurde das Gesetz im belgischen Amtsblatt veröffentlicht.
Ab dem 1. Januar 2026 ist die eRechnungsstellung für inländische B2B-Transaktionen nach dem belgischen Umsatzsteuergesetz obligatorisch. Registrierte Steuerpflichtige, die in Belgien ansässig sind, sind verpflichtet, strukturierte elektronische Rechnungen über das Peppol-Netzwerk zu senden und zu empfangen. Das bedeutet, dass Papierrechnungen und unstrukturierte Formate wie PDFs obsolet werden.
Ausländische Steuerpflichtige, die in Belgien für die Mehrwertsteuer registriert sind, müssen die neuen Anforderungen nicht erfüllen, es sei denn, sie haben eine physische Niederlassung in Belgien. Ausnahmen gelten für Steuerpflichtige, die Teil der Pauschalregelung sind (die 2028 ausläuft), Steuerpflichtige, die nur umsatzsteuerbefreite Umsätze tätigen, und insolvente Steuerpflichtige in Bezug auf Tätigkeiten im Zusammenhang mit ihrem Insolvenzverfahren.
Zeitstrahl | Angestrebte Organisationen |
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1. Januar 2026 | Registrierte Steuerzahler müssen Rechnungen elektronisch ausstellen, austauschen und empfangen. |
Estland: Erste Schritte zur Einführung der B2B-eRechnungsstellung
Das estnische Finanzministerium hat kürzlich einen Gesetzesentwurf vorgelegt, um die eRechnungsstellung im B2B-Geschäft zu fördern und auszuweiten. Der Gesetzentwurf, der sich derzeit in der Diskussionsphase befindet, muss das Gesetzgebungsverfahren durchlaufen, bevor er in Kraft treten kann.
Nach den vorgeschlagenen Änderungen des Rechnungslegungsgesetzes werden Unternehmen, die sich als Empfänger von eRechnungsstellung registrieren, die Möglichkeit haben, elektronische Rechnungen von ihren Lieferanten für die Zahlung gekaufter Waren und Dienstleistungen anzufordern. Diese Rechnungen entsprechen der europäischen Norm EN-16931.
Zeitstrahl | Angestrebte Organisationen |
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1. Januar 2025 | eRechnungsstellung für B2B-Transaktionen. |
Frankreich: eRechnungsstellung verzögert sich
In Frankreich sollte die eRechnungsstellung im Juli 2024 eingeführt werden, aber die Regierung beschloss, diese Regelung zu verschieben. Im Oktober 2023 wurde ein neuer Änderungsentwurf mit aktualisierten vorläufigen Daten in Umlauf gebracht.
Zeitstrahl* | Angestrebte Organisationen |
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1. Juli 2025 | Alle Unternehmen: freiwillige Pilotphase |
1. September 2026 | Große und mittelständische Unternehmen müssen eRechnungsstellung vornehmen und das E-Reporting einhalten. Alle Unternehmen müssen elektronische Rechnungen erhalten |
1. September 2027 | KMU und Kleinstunternehmen müssen elektronische Rechnungen ausstellen und die elektronische Berichterstattung einhalten |
* Alle diese Termine können sich ändern und könnten durch eine mögliche Verordnung um bis zu drei Monate verschoben werden.
Deutschland: Noch keine Einigung über Starttermine
Die Einführung der eRechnungsstellung im B2B-Bereich in Deutschland bleibt trotz der Veröffentlichung eines endgültigen Gesetzesvorschlags mit wichtigen Fristen ungewiss. Am 21. Februar 2024 konnte im Vermittlungsausschuss keine Einigung erzielt werden. Der Bundestag strebt eine Umsetzung im Jahr 2027 an, während der Bundesrat 2028 als bevorzugten Zeitrahmen vorschlägt.
Zeitstrahl | Angestrebte Organisationen |
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1. Januar 2025 | Alle Unternehmen sind verpflichtet, strukturierte e-Rechnungen für B2B-Transaktionen zu erhalten. |
1. Januar 2027 | Obligatorische eRechnungsstellung für alle Unternehmen mit einem Umsatz von über 800.000 EUR. |
1. Januar 2028 | Obligatorische eRechnungsstellung für alle Unternehmen. |
Griechenland: Kein konkreter Zeitplan für B2B-Rechnungsmandat
Für das B2B-Rechnungsaustauschmandat wurde noch kein konkreter Zeitplan festgelegt. Es ist jedoch von entscheidender Bedeutung, dass das/die ERP-System(e) des Lieferanten in der Lage ist, jede erstellte Rechnung in Echtzeit per API an das myDATA-Portal zu senden. Das System sollte dann einen QR-Code basierend auf der myDATA-Nachricht erstellen, ihn in das PDF einbetten und an den Käufer senden. Die Integration mit einem akkreditierten Dienstleister ist nicht obligatorisch.
Griechenland hat die Durchsetzung der eRechnungsstellung für bestimmte B2G-Transaktionen eingeleitet, an denen wichtige staatliche Stellen wie der griechische NHS-Hauptsitz, der Polizeibehörde, der Zentrale des Schulsystems und mehr beteiligt sind. Ab dem 1. Juni 2024 werden auch alle verbleibenden unterstaatlichen Stellen in diese Anforderung einbezogen. An diesem Prozess ist ein akkreditierter Dienstleister beteiligt, der für die Übermittlung der eigentlichen Rechnung an die GSIS-Plattform, die nach den Peppol-Regeln arbeitet, von entscheidender Bedeutung ist. Insbesondere akzeptiert die GSIS-Plattform nur Dokumente von akkreditierten Dienstleistern.
Zeitstrahl | Angestrebte Organisationen |
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1. Juni 2024 | Alle übrigen staatlichen Stellen verlangen die eRechnungsstellung für B2G-Transaktionen. |
Israel: Phasenweise Einführung der eRechnungsstellung bei CTC auf Mai 2024 verschoben
Die israelische Steuerbehörde hat die Einführung der eRechnungsstellung von April 2024 auf den 5. Mai 2024 verschoben.
Um das bedeutende Problem des fiktiven Rechnungsbetrugs anzugehen, schlägt das Ministerium eine schrittweise Einführung des Schwellenwerts vor, ab dem gültige Rechnungen in Echtzeit zur Überprüfung an die Steuerbehörde gesendet werden müssen, zusammen mit der Zuweisung einer eindeutigen digitalen Rechnungsnummer. Das Fehlen dieser Nummer verhindert den Vorsteuerabzug.
Zeitstrahl* | Angestrebte Organisationen |
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1. Januar 2024 | Freiwillig. |
5. Mai 2024 | Rechnungen mit einem Wert über 25.000 NIS (ca. 6.250 € bzw. 6.710 $). |
Januar 2025 | Rechnungen mit Werten über 20.000 NIS. |
Januar 2026 | Rechnungen mit einem Wert über 15.000 NIS. |
Januar 2027 | Rechnungen mit Werten über 10.000 NIS. |
Januar 2028 | Rechnungen mit einem Wert von mehr als 5.000 NIS (ca. 1.300 € oder 1.600 $). |
Lettland: Verpflichtende B2B-eRechnungsstellung bis Ende 2025
Das lettische Finanzministerium hat kürzlich einen Planentwurf zur Bekämpfung der Schattenwirtschaft für den Zeitraum 2024-2027 veröffentlicht. Der Plan sieht die Einführung eines obligatorischen eRechnungsstellung-Systems für alle B2B-Transaktionen vor, das bis zum 30. Dezember 2025 vollständig abgeschlossen sein soll.
Gemäss dem Planentwurf wird die Ausstellung und der Empfang von strukturierten eRechnungsstellung für B2B-Transaktionen verpflichtend vorgeschrieben, begleitet von einem Echtzeit-Reporting. Diese Maßnahmen sollen die Transparenz erhöhen und illegale Wirtschaftstätigkeiten bekämpfen.
Zeitstrahl* | Angestrebte Organisationen |
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30. Dezember 2025 | Obligatorische eRechnungsstellung und elektronisches Berichtswesen für alle B2B-Transaktionen. |
Malaysia: Veröffentlichung der MY PINT BIS-Spezifikationen
Die malaysische Peppol-Behörde MDEC hat die lang erwarteten Peppol MY PINT BIS-Spezifikationen veröffentlicht, die für Malaysia lokalisiert wurden, um den geschäftlichen und steuerlichen Anforderungen des Landes gerecht zu werden. Dies ermöglicht es Unternehmen, eRechnungsstellung nahtlos über das Peppol-Netzwerk auszutauschen.
Außerdem wird im Mai ein Pilotprojekt für eRechnungsstellung gestartet, um die Wirksamkeit des Systems zu testen und eine reibungslose Integration zwischen den Systemen des Unternehmens und des Inland Revenue Board (IRB) zu gewährleisten, bevor es im August eingeführt wird.
Zeitstrahl* | Angestrebte Organisationen |
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1. August 2024 | Obligatorische eRechnungsstellung für Unternehmen mit einem Jahresumsatz von 100 Mio. MYR und mehr. |
1. Januar 2025 | Obligatorische eRechnungsstellung für Steuerzahler für Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 25 Mio. MYR und bis zu 100 Mio. MYR. |
1. Juli 2027 | Obligatorische eRechnungsstellung für alle Unternehmen. |
Mauritius: eRechnungsstellung ab Mai 2024 schrittweise eingeführt
Die Mauritius Revenue Authority (MRA) plant, schrittweise ein nationales eRechnungsstellungssystem einzuführen. Im Rahmen dieses neuen Systems müssen Lieferanten von Waren und Dienstleistungen ihre Rechnungen oder Quittungen in Echtzeit mit der MRA validieren, bevor sie sie den Kunden zur Verfügung stellen.
Zeitstrahl* | Angestrebte Organisationen |
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15. Mai 2024 | Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 100 Millionen Rupien müssen sich dem MRA-eRechnungsstellungssystem anschließen. |
Unentschieden | Die eRechnungsstellung wurde schrittweise auf andere Steuerzahler ausgeweitet. |
Rumänien: Verlängerung der Schonfrist nicht bestätigt
In unserem letzten Update zur Einhaltung der eRechnungsstellung haben wir über eine Schonfrist für Sanktionen gesprochen, wenn die Meldung nicht rechtzeitig erfolgt. Diese Schonfrist ist nicht formalisiert; Es bleibt ein Diskussionsthema zwischen den Finanzbehörden und den Unternehmen.
Im e-factura-System wurden neue Updates eingeführt, wobei eine wichtige Neuerung die Selbstfakturierungsfunktion ist. Diese Funktion ermöglicht es Benutzern nun, Rechnungen im Namen des Lieferanten zu versenden.
Zeitstrahl* | Angestrebte Organisationen |
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1. Januar 2024 | B2B- und B2G-Inlands-E-Reporting obligatorisch. |
1. Juli 2024 | Die inländische B2B-eRechnungsstellung über das RO-E-Factura-System ist für alle Unternehmen obligatorisch. |
Slowakei: Verzögerungen bei der Einführung der Echtzeitberichterstattung
Die Implementierung der eRechnungsstellung als Echtzeit-Reporting (System E-Faktura) wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Es wurden keine weiteren Zeitpläne genannt.
VAE: eRechnungsstellung-Mandate sollen im Juli 2026 beginnen
Die Regierung der Vereinigten Arabischen Emirate hat weitere Einzelheiten zu ihrer bevorstehenden Anforderung für die eRechnungsstellung ab Juli 2026 bekannt gegeben. Der Ansatz orientiert sich am dezentralen System in Frankreich, wo Unternehmen zertifizierte Dienstleister für die Abwicklung von eRechnungsstellung beauftragen müssen. Diese benannten Anbieter sind für die Übermittlung der Daten an die Steuerbehörden verantwortlich.
Zeitstrahl* | Angestrebte Organisationen |
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Juli 2026 | Obligatorische eRechnungsstellung für B2B- und B2G-Transaktionen. |
USA: Digital Business Networks Alliance startet Betrieb eines US-amerikanischen eRechnungsstellung-Austauschnetzwerks
Die Digital Business Networks Alliance (DBNAlliance) hat kürzlich ihr eigenes offenes Austauschnetzwerk eingeführt. Dieses Netzwerk ermöglicht einen sicheren und effizienten Austausch von B2B-eRechnungsstellung und E-Dokumenten für Unternehmen in den Vereinigten Staaten.
Die gemeinnützige Organisation, die von Teilnehmern des E-Rechnungsstellung-Pilotprojekts der Business Payments Coalition gegründet wurde, zielt darauf ab, den B2B-Dokumentenaustausch zu rationalisieren, die Effizienz zu fördern und traditionelle Herausforderungen bei der Rechnungsstellung zu beseitigen.
Sambia: Pflicht zur B2B-eRechnungsstellung ab Juli 2024
Die sambische Steuerbehörde (ZRA) hat ihre neuen Anforderungen an das E-Rechnungsprogramm bekannt gegeben und allen Steuerzahlern eine Frist bis zum 1. Juli 2024 gesetzt, um die obligatorische eRechnungsstellung einzuführen.
Diese Initiative wird das neue Smart Invoice-System nutzen, das die bisher obligatorischen elektronischen Fiskalgeräte (EFD) ersetzt und auf die Genehmigung durch die Nationalversammlung wartet. Steuerpflichtige können die Vorsteuer oder den Vorsteuerabzug nur noch auf der Grundlage von Rechnungen geltend machen, die nach dem neuen System erstellt wurden.
Zeitstrahl* | Angestrebte Organisationen |
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1. Juli 2024 | Obligatorische eRechnungsstellung für alle mehrwertsteuerpflichtigen Steuerzahler im Rahmen des Smart Invoice-Systems. |
Papierlos – und mehr – mit eRechnungsstellung
Wenn Sie nach einer Möglichkeit suchen, die Finanzprozesse Ihres Unternehmens zu verbessern, ist die eRechnungsstellung eine gute Option, die Sie in Betracht ziehen sollten. Es bietet eine Reihe von Vorteilen, darunter Kosteneinsparungen, höhere Effizienz, verbesserte Genauigkeit, verbesserte Sicherheit und Compliance. Die eRechnungsstellung kann Ihrem Unternehmen auch dabei helfen, den Cashflow, die Kundenzufriedenheit, die Transparenz und Kontrolle sowie die ökologische Nachhaltigkeit zu verbessern.
Möchten Sie mehr über die obligatorische eRechnungsstellung erfahren? Lesen Sie unseren Bericht "Interoperabilität und Compliance bei der eRechnungsstellung".
Die dargestellten Informationen und angegebenen Zeitpläne sind zum Zeitpunkt der Veröffentlichung korrekt. Aufgrund der dynamischen Natur von Vorschriften und Gesetzen können sich diese Zeitpläne entsprechend ändern.